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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Ich bin tief betroffen“

Eva Pawlata hat bereits eine Evaluierung der Standards in der Kinder- und Jugendhilfe in Auftrag

gegeben, um weiter an der Qualität der Betreuung arbeiten zu können.

kümmern.“ Sie appelliert
jedoch an Jugendland-
Geschäftsführer Reinhard
Halder, die notwendigen
Schritte im Insolvenzverfahren weiterhin zu setzen,
damit umgehend mit der
Aufarbeitung begonnen
werden könne und stabile Verhältnisse geschaffen
werden könnten.

Zum Zeitpunkt der Kündigung des Vertrags mit

dem Jugendland hat Pawlata, wie sie betont, über
die Missbrauchsvorwürfe
nicht Bescheid gewusst.
„Sie wurden erst einen
Tag danach im Rahmen
der Fachaufsicht bekannt.
Dieser Fall steht auch in
keinem Zusammenhang
mit der Insolvenz des Unternehmens. Aber natürlich ergibt sich dadurch
auch in pädagogischer

Foto: Falk

Hinsicht ein anderes Bild
und ich habe auch dem
Geschäftsführer unmissverständlich klargemacht,
dass ich mir seine Kooperation bei der Aufklärung
erwarte.“

Apropos Insolvenz: Die
landeseigene Tiroler Kinder und Jugend GmbH will
die Trägerschaft für die
acht Jugendland-Wohngruppen übernehmen,

Seite 5 von 8

damit die bestmögliche
Betreuung der 70 Kinder
und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den
MitarbeiterInnen sichergestellt ist.

Was die Kinder- und
Jugendbetreuung in stationären Einrichtungen
betrifft, hat die Soziallandesrätin bereits eine Evaluierung der Standards in
der Kinder- und Jugendhilfe in Auftrag gegeben,
um weiter an der Qualität
der Betreuung arbeiten zu
können. „Mein erklärtes
Ziel ist es, die Gruppengrößen weiter zu verkleinern,
um eine engmaschige Betreuung zu ermöglichen.“

Als einen der wichtigsten Partner bezeichnet
Pawlata die Kinder- und
Jugendanwaltschaft und
forciert deren noch engere
Einbindung. Dafür habe
sie Kinder- und Jugendanwalt Lukas Trentini eine
Erweiterung der finanziellen Mittel zugesagt.

Abschließend bedankt
sich die SPÖ-Politikerin
bei allen Landtagsparteien, „die ich bereits letzte
Woche über die Vorwürfe unterrichtet habe“, für
den verantwortungs- und
vertrauensvollen Umgang
mit diesen Informationen. Denn: „Derartige Geschehnisse sind in meinen
Augen nicht dafür geeignet, politisches Kleingeld
zu schlagen.“

Jugendland

Missbrauchsfall
erschüttert: In einer
Stellungnahme betont
Jugendland-Geschäftsführer Reinhard Halder,
dass die Mitarbeiterlnnen zutiefst betroffen seien. „Das
Kinderschutzkonzept im
Jugendiand wurde vom
betreffenden Betreuer
massiv missachtet.“ Er
wurde fristlos entlassen.

Interne Aufklärung:
Laut Halder sei intern
sofort der Frage nachgegangen worden, ob
jemals ein diesbezüglicher Verdacht bestanden habe, sowohl im
betreffenden Team wie
auch bei Kontakt- und
Bezugspersonen der
Jugendlichen. „Das
wurde verneint.“ Warum
sich das Mädchen nicht
schon früher jemandem
anvertraut habe, wozu
Angebote zur Verfügung
stünden, sei nicht bekannt. „Es gibt aktuell
keinerlei Hinweise,
dass es Übergriffe auch
gegenüber anderen
Mädchen gegeben hätte“, erklärt Halder.

In den besten Händen: Halder versichert
Eltern und Sozialarbeiterinnen der untergebrachten Kinder und
Jugendlichen, dass
diese in besten Händen seien.