Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_09_15_Presse_OCR
- S.3
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„TVB Innsbruck schwer irritiert“, Seite 6
TVB Innsbruck
schwer irritiert
Nach Anzengruber/Härting-Vorstoß zu Verdoppelung
der Kurtaxe: Obmann-Stellvertreterin ortet „Foul“.
16.9.2024
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck —- Von zwei auf
vier Euro will das Bürgermeister-Duo Johannes
Anzengruber (Innsbruck)
und Christian Härting
(Telfs) ab 2025 im Verbandsgebiet von „Innsbruck Tourismus“ die Aufenthaltsabgabe (Kurtaxe)
erhöht wissen. Davon soll
ein Euro zweckgewidmet zur Co-Finanzierung
kommunaler Infrastruktur
(Bäder, Radwege und Co.)
reserviert werden, die TT
berichtete. Die Gemeindekassen im Verbandsgebiet des TVB wären somit
um 3,4 Millionen Euro
pro Jahr entlastet. Zudem
wollen Anzengruber und
Härting damit die Tourismusgesinnung der Einheimischen wieder heben.
Motto: Innsbruck darf
nicht Barcelona werden.
Seit dieser Vorstoß
mit Freitagnachmittag
publik wurde, ist Feuer
am Dach von Innsbruck
Tourismus. Denn Anzengruber und Härting
sind auch Mitglieder des
TVB-Aufsichtsrates. Mitgliederbetriebe wie Vertreter der Gremien zeigen sich schwer irritiert
ob deren Vorgehensweise
via Polit-Solo. Katharina
Schnitzer-Zach ist Hotelierin und Obmann-
Stellvertreterin im Innsbruck Tourismus. Wenn
Anzengruber Innsbruck
mit Barcelona vergleiche, höre sie viel Populismus heraus: „Ja, wir
haben saisonale Spitzen,
‚ Der TVB ist ein
unpolitischer
Verband, der nicht
auf politische Zurufe
hin arbeiten sollte.“
Katharina Schnitzer-Zach
(1. Obmann-Stv. Innsbruck
Tourismus)
aber keinen Overtourismus.“ Eine Erhöhung der
Ortstaxe sei nicht ausgeschlossen, auch Touristen hätten ihren Beitrag
zu leisten, um die Qualität der Destination aufrecht zu halten: „Das gehört aber in den Gremien
diskutiert.“ Ein TVB dürfe
„Nicht auf politische Zurufe arbeiten“. Insofern
wertet sie die Aussagen
auch als „Foul“.
Verwundert über den
Zeitpunkt des Bürger-
Seite 3 von 8
meister-Vorstoßes zeigt
sich auch Innsbruck-
Tourismus-Geschäftsführerin Barbara Plattner:
„Es ist schade, dass dieser Vorschlag jetzt so daherkommt.“ Sie erinnert
beide daran, dass man im
TVB 2023 „Regionalentwicklungs-Budgets“ beschlossen habe. Der „Regions-Euro“ sei darin bereits
verankert. Zudem finanziere man bereits viele
Projekte, die auch der Bevölkerung zugutekämen.
Auch Plattner bestreitet
nicht einen gewissen Anpassungsbedarf bei der
Kurtaxe. Sie verweist auf
die laufende Budgeterstellung, kommende Woche
tage der Finanzausschuss
des Aufsichtsrates.
NEOS über Forderung
„schockiert“
Für NEOS-Landeschef
Dominik Oberhofer
ist die Anzengruber/
Härting-Stoßrichtung
„unverschämt: „Die Gefahr besteht, dass nach
Innsbruck und Telfs
dann jeder Bürgermeister daherkommt und die
Abgaben erhöht.“