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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Bäume mitten im Asphalt als Leuchtturmprojekt‘“, Seite 18

Bäume mitten im Asphalt als Leuchtturmprojekt

Auf Initiative des Oberlandesgerichts werden nun an der Nordseite des Landesgerichts Bäume gepflanzt. Für die Stadt ein Prestigeobjekt.

Von Reinhard Fellner

Innsbruck — Die altehrwürdige Schmerlingstraße an der
Nordseite des Innsbrucker
Landesgerichts ist Heimat
vieler Parkplätze, Kanzleien und Praxen. Mitten in der
Stadt wird sie von Asphalt dominiert - zumindest bis Anfang Oktober.

Auf Initiative des Präsidenten des Oberlandesgerichts
(OLG), Wigbert Zimmermann,
und mit tatkräftiger Unterstützung von Stadträtin Mariella Lutz (Tiefbau, Grünanlagen) wird die Straße nämlich
mit dem Setzen von acht Bäumen klimafit gemacht. Laut
OLG-Präsident Zimmermann
stehen in der Schmerlingstra-

ße so nun erstmals überhaupt
Bäume und wird damit seit
Jahrzehnten asphaltierter Boden wieder entsiegelt.

Für Stadträtin Lutz in
mehrfacher Hinsicht ein
„Prestigeprojekt“ im Herzen der Stadt, welches einen
Nachahmereffekt nach sich
ziehen könnte. So ist es das
Zusammenwirken von Oberlandesgericht, Bundesimmobiliengesellschaft und der
Innsbrucker Stadtregierung,
welches das Klima-Projekt
erst möglich macht.

Auch technologisch geht
man seitens der Stadt neue
Wege und schaute dabei
nach Dänemark. So ist das
Projekt nämlich in Innsbruck bislang noch einzigar-

tig, werden doch Regen- und
Schmelzwasser von den Dächern der umliegenden Privathäuser statt in den Kanal
nach dem Schwammstadt-

Prinzip zu den Bäumen geleitet. Schwammstadt-Prinzip?
Erstmals in der Landeshauptstadt am neuen Messepark
im Saggen angewendet, wer-

Bäume im Herzen der Stadt: OLG-Präsident Wigbert Zimmermann und
Stadträtin Mariella Lutz (JA) begrünen die Schmerlingstraße.

Foto: Böhm

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den Bäume in Gefäßen platziert, welche von Regenwässern bewässert werden. Dabei
werden immer je zwei Bäume
mittels Schwammstadtsystem
unterirdisch verbunden.
Stadträtin Lutz zur TT: „Damit setzen wir einen Beitrag
zur klimafitten Stadtentwicklung, indem wir Dachflächenwässer wieder zur Versickerung bringen und gleichzeitig
dadurch das Kanalsystem entlasten. Trotz der Schaffung
dieser zusätzlichen Grünflächen bleiben die derzeit bestehenden Parkplätze auch
zukünftig erhalten. Da das
Thema Baumpflanzung ein
wesentliches Thema unseres
Zukunftsvertrages darstellt,
war es mir wichtig, dies als

eines meiner ersten Projekte
zum Beschluss zu bringen.“
Die gleichzeitige Erhaltung der
Parkplätze in der frequentierten Straße war bei der Planung
auch ein vorrangiges Thema.
Die Überarbeitung der Stellflächen brachte nun das optimale Ergebnis: acht Bäume bei
gleicher Zahl an Stellplätzen.

Die Gesamtkosten für die
Renaturierung eines Bereichs
in der Stadtmitte belaufen
sich auf 250.000 Euro, von
denen 100.000 die ARE übernimmt. Nicht nur für die Stadt
in dieser Art ein Erstprojekt.

OLG-Präsident Zimmermann will im OLG-Sprengel
(Tirol und Vorarlberg) weitere Entsiegelungsmaßnahmen
umsetzen.