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Tiroler Tageszeitung

„Haben auf Bedenken reagiert“, Seite 18

„Haben auf Bedenken reagiert“

Mit einem Maßnahmenpaket wollen Stadt Innsbruck und IIG Anrainerkritik gegen
Studentencampus zerstreuen. Grundgrenze sorgt für Komplikationen bei Besiedlung.

Von Michael Domanig

Innsbruck — Die finalen Entscheidungen für den Ausbau
des Studierendencampus
Frau-Hitt-Straße in Hötting —
im Stadtteil und der Stadtpolitik heftig diskutiert - stehen
an: Am heutigen Dienstag befasst sich der Bauausschuss
mit dem Bebauungsplan und
den Stellungnahmen kritischer Anrainer. Der Gemeinderat ist dann wohl am 10.
Oktober (final) am Zug.

Nach Einräumung eines
Baurechts durch die Herz-
Jesu-Missionare möchte die
Stadt-Tochter IIG (Innsbrucker Immobiliengesellschaft)
am Areal eine Erweiterung auf

‚ Es hat einen
transparenten und
konstruktiven Dialog
gegeben. Ich bin auf die
Bürger zugegangen.“
Johannes Anzengruber
(Bürgermeister)

125 Wohnplätze umsetzen.
Zu den 32 Plätzen im Bestand
kommen 41 Kleinstwohnungen im frisch sanierten westlichen Zubau. Nach Süden hin
ist ein Neubau mit 52 weiteren
Einheiten geplant.

Lärmschutz und Radweg?

Ein Teil der Anrainer äußert
jedoch bis zuletzt erhebliche
Bedenken im Hinblick auf
die soziale Durchmischung
in einem „reinen Studentencampus“, die Lärmbelastung
durch feiernde Studierende,
die Frage des Bedarfs und ungeklärte Verkehrsprobleme.
Bürgermeister Johannes
Anzengruber und IIG-Chef
Franz Danler betonen dazu
erneut, dass man auf die Ein-

Der frisch sanierte Westtrakt am Campus Frau-Hitt-Straße (r.) kann erst teilweise besiedelt werden - weil aktuell

noch eine Grundgrenze mitten durchs Gebäude läuft. Der Bebauungsplan soll dies nun ändern.

wände aus der Nachbarschaft
reagiert habe. Die IIG hat das
geplante Maßnahmenpaket
nun auch in eine Stellungnahme zum Bebauungsplan verpackt: So wird, wie berichtet,
die Besiedlungsstruktur im
Campus teilweise geöffnet,
etwa für Auszubildende aus
dem Pflegebereich.

Beim Neubau soll die Errichtung eines schalldämpfenden Erdwalls geprüft werden. Laut Danler ist zudem
eine Prüfung und allfällige

Anpassung der Hausordnung
im Heim (betrieben von der
Akademikerhilfe) geplant.

Thema ist auch der Radverkehr: Derzeit rasen viele
Radfahrer in der Frau-Hitt-
Straße unerlaubter- und riskanterweise gegen die Einbahn bergab. Daher soll
geprüft werden, ob ein Radweg von Ost nach West über
den Campus und dann durch
den Bereich nördlich des angrenzenden Friedhofs geführt
werden kann.

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Foto: Michael Domanig

Er sei vor der Auflage des
Bebauungsplanes aktiv auf die
Anrainer zugegangen, bekräftigt Anzengruber. Man habe
einen transparenten und konstruktiven Bürgerdialog geführt. „Man muss als Nachbar
aber auch akzeptieren, wenn
nebenan Neues entsteht.“

Mit dem Bebauungsplan
sollen aber auch noch andere Komplikationen bereinigt
werden — sie betreffen den
bereits umfassend sanierten
60er-Jahre-Zubau im Westen:

Zum einen gab es dort offenbar gewissen baurechtlichen Klärungsbedarf rund
um eine neu eingebaute Liftanlage. Mit dem neuen Bebauungsplan werde auch dieser Lift „mitgenommen“ und
„sichergestellt, dass baurechtlich alles passt“, sagt Danler.

Besiedlung teils erst später

Inzwischen sei auch die Besiedlung dieses Bauteils im
Gange, so Danler. Allerdings
könne bei rund einem halben
Dutzend Zimmer noch keine
Benützungsbewilligung erteilt werden, weil eine Grundgrenze durch den Zubau verläuft. Auch das werde nun mit
dem Bebauungsplan geändert.

‚ Einige Zimmer

im Zubau können
noch nicht bezogen
werden, weil die Grundgrenze hindurchführt.“

Franz Danler
(Geschäftsführer IIG)

Zur Entstehungszeit des
Traktes in den 60er-Jahren
„war es möglich, Grundgrenzen zu überbauen“, erklärt das
Amt für Stadtplanung, Mobilität und Integration. Heute seien die Grenzen bei Umbauten
aber ein Problem, da in den
Gebäuden Abstandsbestimmungen und Brandabschnitte
berücksichtigt werden müssten —- was die Nutzung bisheriger Strukturen quasi
verunmöglicht.

Daher sei nun eben die Zusammenlegung der betreffenden Grundstücke nötig, heißt
es aus dem Amt - wozu der
örtliche Bebauungsplan, unabhängig vom geplanten Neubau, „ohnedies hätte geändert
werden müssen“.