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Jahr: 2024
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- S.18
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Kurier
„Stadt in Zahlen: Wo Innsbruck in einer Liga mit Paris spielt“, Seite 15
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Stadt in Zahlen: Wo Innsbruck
in einer Liga mit Paris spielt
Tirol. Statistikamt will mit Broschüre Zahlenmaterial einfach verstehbar machen
VON CHRISTIAN WILLIM
Das Wesen einer Stadt lässt sich
bis zu einem gewissen Grad
auch an Daten festmachen. Das
Innsbrucker Statistikamt unter
der Leitung von Mathias Behmann ist bekannt dafür, den
reinen Zahlen — etwa zu Wahlen in der Landeshauptstadt —
interessante Erkenntnisse abzugewinnen.
Reine Zahlen, so ist Behmann klar, „wirken für viele
Bürger abschreckend“. Darum
wurde nun die Statistikbroschüre „Zahlen und Fakten
2024“ erarbeitet, die diese „einfach verstehbar und begreifbar“ machen soll, erklärte Bürgermeister Johannes Anzengruber am Dienstag bei der
Präsentation des optisch ansprechenden Heftchens.
Darin werden einige Besonderheiten Innsbrucks herausgearbeitet, die auch ihn beeindrucken, wie Anzengruber
sagt. Etwa eine Gemeinsamkeit
mit einer Weltstadt: „Von der
Fläche her sind wir gleich groß
Wohnen
Wenig Platz
Innsbruck ist mit
einer Fläche von
10.491 Hektar so
groß wie Paris. Aber
nur 20,8 Prozent
davon sind Siedlungsraum
Zugebaut
2013 gab es in Innsbruck 14.075
Gebäude, inzwischen
sind es 16.588. Die
Anzahl der
Wohnungen ist in
diesem Zeitraum
ebenfalls deutlich
gestiegen: von
71.834 auf 79.396
Wohnkosten
2003 betrug die
durchschnittliche
Nettomiete 9,4 Euro
pro Quadratmeter,
2023 waren es
bereits 17,7 Euro
wie Paris.“ Das Gemeindegebiet von Innsbruck erstreckt
sich über 10.491 Hektar. Aber
nur 20,8 Prozent davon sind
besiedelbar. Der Großteil der
Stadtfläche besteht aus Gebirge
und Wald (69 Prozent), die
wiederum ein riesiger Naherholungsraum sind. Auch das
zeichnet Innsbruck aus.
Opitisch aufbereitet
In ansprechenden Grafiken
und Schaubildern erfährt man
zu insgesamt 13 Themenblöcken aber auch, wie viele Erholungs- und Spielanlagen es etwa gibt (217 —- darunter etwa 6
Slackline- und 46 Tischtennisanlagen). Oder aber, wie stark
die Preise von Eigentumswohnungen gestiegen sind (seit
2013 um 107,6 Prozent).
Das entspricht also einer
Verdoppelung in zehn Jahren.
Ebenfalls nahezu verdoppelt —
allerdings innerhalb von 20
Jahren — haben sich die Nettomietpreise. Die lagen 2003 im
Schnitt noch bei 9,4 Euro pro
Quadratmeter. 2023 waren es
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17,7 Euro. Innsbruck gehört
damit in verschiedensten Statistiken zu den teuersten Pflas-
tern Osterreichs.
Mit Jahresbeginn hatten
132.188 Menschen ihren
Hauptwohnsitz in der Tiroler
Landeshauptstadt. In den vergangenen zehn Jahren ist die
Bevölkerung um 6 Prozent gewachsen. Noch vor einem guten Jahrzehnt war man in Prognosen von geradezu explosionsartigen Zuwächsen ausgegangen. Laut Behmann lag das
an starken Zuzügen in den Jahren 2012 bis 2016 „vor allem
durch deutsche Studenten“.
In der Folge hat sich das
Wachstum aber abgeschwächt,
die Stadt verlor zudem insbesondere Einheimische ans Umland. Mit dem nunmehr moderaten Anstieg der Bevölkerung - im Durchschnitt 42 Jahre jung - ist Bürgermeister Anzengruber zufrieden. „Damit
können wir gut arbeiten. Es
geht darum, dass wir mit der
Infrastruktur gut nachziehen
können“, erklärt er.