Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_10_10_Presse_OCR

- S.7

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_10_10_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Kontrollamt kritisiert Nebenjobs bei Feuerwehr“, Seite 5

Von Thomas Hörmann

Innsbruck - Das kaum noch
Inn-taugliche Feuerwehr-
Boot, der abgelehnte Kommandowagen, Feuerwehrmänner mit Nebenjobs: Das
sind nur einige der Themen,
mit denen sich das Innsbrucker Kontrollamt in den vergangenen Monaten befasst
hat. Das Ergebnis der Prüfung des Innsbrucker Feuerwehrwesens wird heute auf

Boot-Dilemma. Das 25 Jahre
alte Boot der Berufsfeuerwehr
verbringt mehr Zeit in der Werkstatt als auf dem Inn, fast 9000
Euro betrugen die Reparaturkosten seit 2021. Ein Ersatz ist
längst budgetiert. Allerdings sind
die Anforderungen gestiegen, das
neue Boot wäre größer. Zu groß
für das Bootshaus bei Mühlau,
das zudem unter Denkmalschutz
steht. Bis eine Lösung gefunden
wird, kommt das Boot der Feuerwehr Wilten zum Einsatz.

180 Seiten dem Gemeinderat präsentiert. Die TT erhielt
schon gestern Einblick in den
Bericht.
Diskussionspotenzial hat
vor allem das Thema Nebenjobs bei der Berufsfeuerwehr (BFI). Wie das Kontrollamt anführt, hat jeder dritte
Mitarbeiter eine Nebenbeschäftigung angemeldet. Die
Feuerwehrmänner arbeiten
außerhalb der Dienstzeit als
Tischler, Hausmeister, Me-

Was außerdem geprüft wurde

Zu dick aufgetragen. Auf

dem Wunschzettel für den
neuen Kommandowagen der
Berufsfeuerwehr stand 2023 ein
80.000 Euro teurer, 200 km/h
schneller Audi-SUV mit Elektromotor. Daraus wird nichts. Der
Innsbrucker Finanzausschuss
lehnte den Dienstwagen der
Oberklasse ab. Jetzt reichen
auch 180 km/h Höchstgeschwindigkeit und ein Hybridantrieb. Somit kommen günstigere
Autos in Frage.

chaniker oder Sachverständiger, einige führen sogar
ein eigenes Unternehmen.
Durchschnittlich 19 Stunden
pro Monat investieren sie laut
Kontrollamt in ihre Nebenjobs, in Einzelfällen sogar 40
Stunden.

Das Kontrollamt merkt dazu an, dass eine Nebenbeschäftigung laut Innsbrucker
Vertragsbedienstetengesetz
bei der Berufsfeuerwehr eigentlich untersagt ist. Weil
die Mitarbeiter ohnehin
durchschnittlich 60 Wochenstunden leisten müssen, sei
ein Zweitjob nicht möglich,
lautet sinngemäß eine diesbezügliche Bestimmung, die
im Bericht zitiert wird. Das
Kontrollamt „empfiehlt eine
Prüfung“, das dafür zuständige Personalamt stimmt zu.

Wohl auch, weil die Anzahl
der BFI-Angestellten in den
vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Das
gilt ebenso für die Personalkosten, die zwischen 2021
und 2023 um 19 Prozent auf
10,5 Millionen Euro gestiegen
sind. Arbeiteten 2015 noch

Das Kontrollamt prüfte die Berufsfeuerwehr in der Innsbrucker Hunoldstraße.

85 Feuerwehrmänner im
24-Stunden-Schichtdienst,
so waren es im Vorjahr bereits 100. Das Kommando
teilen sich inzwischen elf Offiziere, vor neun Jahren waren es sieben. Wobei zwei
im Dienstplan vorgesehene
Stellen derzeit nicht besetzt

sind. Dennoch „hat ein einziger Offizier im Vorjahr beinahe 500 Überstunden erzielt“,
merkt das Kontrollamt an.
Die Anzahl der Einsätze
hat tendenziell sogar abgenommen. Insgesamt um 16
Prozent, heißt es im Bericht.
Rechnet man nur die Einsät-

Kontrollamt kritisiert Nebenjobs bei Feuerwehr

Wie aus dem Prüfbericht hervorgeht, hat jeder dritte Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr einen Zweitjob. Was eigentlich untersagt ist.

Foto: Bönm

ze bei Bränden und Unfällen, stagniert die Anzahl seit
2018 bei knapp 3100 pro Jahr.
Wobei dem Kontrollamt offenbar nur die Statistiken bis
einschließlich 2022 vorliegen.
Vor neun Jahren waren es mit
exakt 3045 Einsätzen kaum
weniger.

Seite 7 von 29