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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_10_18_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Feilen an der touristischen Schmerzgrenze“, Seite 2
Kommentar
Feilen an der touristischen
Schmerzgrenze
Von Manfred Mitterwachauer
ie viel ist der Gast bereit, in Ti-
} ; rol an Aufenthaltsabgabe vulgo
Kurtaxe zu zahlen? Die einfachste Antwort liefert die Buchungslage.
Der Winter steht an, die Erwartungshaltung der Branche ist nicht die schlechteste.
Ergo dürfte das „Körberlgeld“ (ein bis fünf
Euro pro Nacht), das sich die Tourismusverbände als eine von zwei Finanzierungsschienen (neben der betrieblichen Tourismusabgabe) von den Gästen holen, in der
Urlaubsplanung eine untergeordnete Rolle
spielen. Noch.
Mit der jüngsten Novelle des Tourismusgesetzes wird der Mindestsatz an
Kurtaxe (ab 1. Mai 2025) auf 2,60 € erhöht.
Einige TVB müssen nachziehen, andere nähern sich längst dem Höchstsatz
an. Innsbruck Tourismus soll sich nun
— schrittweise - mit vier Euro ab 2026 ein-
reihen. Das ist die klare Empfehlung des Aufsichtsrates an die
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auf Seite 4
manfred.mitterwachauer@tt.com
Vollversammlung im Dezember. Auch auf
Zuruf der Gemeindevertreter: Bürgermeister Johannes Anzengruber (Innsbruck) und
Christian Härting (Telfs).
Der politische Wink mit dem Zaunpfahl
war so erwartbar wie durchschaubar.
Anzengruber wie Härting forderten die
Zweckbindung eines Kurtaxen-Euro zur
„Stärkung der Tourismusgesinnung“, um
so kommunale Infrastruktur (Bäder, Radwege etc.) zu erhalten. In Wahrheit sollten
damit aber primär die kommunalen Budgets entlastet werden.
Der Aufsichtsrat von Innsbruck Tourismus hat dem Polit-Ballon die Luft ausgelassen. Direkten Transferzahlungen in die
Gemeindekassen stünde auch das Tourismusgesetz im Wege. Dennoch verbuchen
Anzengruber und Härting einen Erfolg: Die
vier Euro Kurtaxe dürften kommen.
Kritik an dieser Empfehlung kommt
insbesondere aus der städtischen Hotellerie- und Gastro-Szene. Sie befürchtet, die
vier Euro könnten den Kurtaxen-Bogen
überspannen. TVB-Obmann Peter Paul
Mölk mag dieser Widerstand vorerst kaltlassen. Seine Wiederwahl steht erst 2027
an. Bis dahin wird Mölks Erfolg an der
einzig relevanten Tourismus-Währung
gemessen: den Nächtigungszahlen.
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