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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_10_23_Presse_OCR
- S.6
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Absturz von Christoph W. ist tiefer als vermutet‘“, Seite 18
23.10.2024
Absturz von Christoph W.
ist tiefer als vermutet
Die Vorwürfe gegen den einst als „Kronprinzen“ gehandelten
Ex-WK-Präsidenten wiegen schwer, lösen Kopfschütteln aus.
Meinert
meint
CLAUS MEINERT
om tiefen Fall des
v Christoph Walser wur-
de an dieser Stelle vor
geraumer Zeit geschrieben.
Nun, knapp ein Jahr später,
stellt sich heraus, dass der
Fall des einstigen Präsidenten der Wirtschaftskammer
Tirol noch wesentlich tiefer
ist als befürchtet. Die Vorwürfe wiegen in ihrer Summe
weit schwerer als angenommen. Walser wird neben Abgabenhinterziehung _ auch
Verleumdung, Beweismittelfälschung und falsche Beweisaussage zur Last gelegt.
Laut den Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft ist von
hinterzogenen Steuern und
Abgaben in Höhe von mehr
als 1,1 Millionen € auszugehen. Die Steuer- und Abgabenhinterziehung hat der
Thaurer laut seinem Anwalt
bereits gestanden. Den Rest
der Vorwürfe wird er nur
schwer entkräften können.
Vor allem, dass er zwei seiner _Mitarbeiter anschwärzte, um sich selbst
als „Opfer“ darzustellen,
sagt doch viel aus.
Nach der Innsbrucker _ Gemeinderatswahl Ende April war
Walser bei der Wahl-
D
Er wisse von
nichts, meinte
Walser, als
die ersten
Gerüchte
aufkamen.
Foto: Birbaumer
Christof
Walser gratuliert Anzengruber nach dessen Wahl herzlich
party von Sieger Johannes
Anzengruber mitten drin.
Jubelte. Schnell machten
Gerüchte die Runde, dass
der frisch gebackene Innsbrucker Bürgermeister mit
dem „Sunnyboy“ Walser
noch größere Brötchen backen könnte. Denn der
Thaurer bringt zweifelsohne viel mit, was ein Politiker
heutzutage braucht: ein fescher, stets gut
aufgelegter
Strahlemann,
schnell in
der Auffassung
und wortgewandt.
Letztere
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Eigenschaft hat er freilich
manchmal zu sehr auf die
Spitze getrieben. Immer
wieder als „Kronprinz“
vom damaligen LH Platter
gehandelt, hat er sich zu oft
zu weit hinausgelehnt —
auch gegen Platter. In Erinnerung bleibt sein misslungener Corona-Auftritt in
der ZIB 2 am 7. Februar
2021. Damals drohte Walser, nachdem eine Komplettabriegelung Tirols im
Raum stand: „Wenn morgen nur ansatzweise irgendetwas aus dem Gesundheitsministerium kommen
sollte, werden sie uns am
Montag richtig kennenlernen.“ Eine Welle der Empörung folgte, Walser war
plötzlich der Buhmann. Er
meinte damals, man habe
ihn „einlaufen“ lassen und
sah sich als „Opfer“. So
wie er sich auch nach ersten Meldungen zur jetzigen Causa als „Opfer“
sah. Die Staatsanwalt-
‚__ _ schaft sieht das freilich
{ gänzlich anders . ..
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