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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Bauern sperren Wanderwege“, Seite 14

Ein Fall für Motz

Bauern sperren Wanderwege

Von Michael Motz

unächst ein persönliches

Bekenntnis. Ich bin seit
ewigen Zeiten ein Freund der
Bauern. Sie gehören zu einer
mir grundsätzlich sympathischen Menschengruppe, die
hart arbeitet. Dieses Bild bekam erste Risse, als sich Jungbauern vor einigen Jahren
Corona-Hilfen erschlichen.
Na ja, Schwamm drüber. Nun
aber gibt es im Großraum
Innsbruck bäuerliche Eingriffe in Rechtsverhältnisse,
die seit Jahrzehnten unantastbar waren. Gemeint sind
längst ersessene Wanderwege
und Durchgangsrechte.

Ein Beispiel findet sich im
Innsbrucker Stadtteil Arzl.
Im Helfental hat ein Bauer
seinen Grund so abgezäunt,
dass man einen öffentlichen
Wanderweg nicht mehr benutzen kann. Dieser schmale
Weg wurde seit mindestens
siebzig Jahren von Innsbrucker Wanderern begangen.
Wofür es viele Zeugen gibt.
Auch uralte Luftaufnahmen
belegen diesen Durchgang.

Der bäuerliche Gewaltakt
wurde mehrmals medial
thematisiert, es gab eine
Unterschriftenliste erboster
Arzlerinnen und Arzler. Vor
einem Jahr bekannte die
Stadt: „Das Referat für Lie-

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genschaftsangelegenheiten
kam zum Schluss, dass hier
ein ersessenes Wegrecht der
Stadt Innsbruck vorhanden
und eine entsprechende
Klagsführung vielversprechend sein könnte.“ Daraufhin entschied der Stadtsenat,
„zunächst über den Verhandlungsweg eine Lösung
anzustreben“.

Bis heute gibt es keine
Lösung. Immer wieder wird
abgesperrt. Wer gehofft hatte,
dass alles einschläft, wurde
nun enttäuscht. Das Rumoren im Stadtteil Arzl beginnt
von Neuem und wird immer
lauter. Die juristische Relevanz geht über Arzl hinaus.