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Jahr: 2024

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- S.22

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20er

einschlugen. Damals gab es mit dem Kuhstall ein
nahegelegenes Bogenlokal, in dem sich die junge
rechtsextreme Szene traf, „Mittlerweile gibt’s diese Szene nicht mehr in den Bögen“, sagt David
Prieth.

Generell ist Prieth glücklich mit dem Standort der
p.m.k Die Viaduktbögen hatten lange das Image
der verruchten, schäbigen Saufmeile. David
Prieth war dieses Herabwürdigen der Bögen immer ein Dorn im Auge: „Wenn Innsbruck eine
| ernstzunehmende Stadt sein will, dann muss sie
die Bögen nicht nur tolerieren, sondern eigentlich
froh darüber sein, dass es eine Ausgeh- und Erlebnismeile gibt, wie sie jede attraktive Stadt hat.“
Es ist der immerwährende Konflikt zwischen
jungen Menschen, die Raum für ihre Subkultur
einfordern, und den konservativen Kräften, die
sich an der lauten und unkonventionellen Szene
stören. Die Mauer am Sonnendeck, für die bis
jetzt keine endgültige Lösung gefunden wurde,
steht symptomatisch für diesen Diskurs. Und
letztlich ist die p.m.k selbst aus diesem Konflikt
hervorgegangen (siehe Beitrag ab S. 34), ehe sie
zum Sprachrohr und zur Plattform für Menschen
/ wurde, die sich ausdrücken wollen, in einer teu-
" ren Stadt, in der Subkulturschaffende beim Umsetzen ihrer Kunst auf hohe
Hürden stoßen. Mittlerwei-

le wird die p.m.k auch von „Freie Kulturarbeit ist

extrem schwer, wie zum Beispiel die Bale oder St.
Bartlmä”. Kultur ist für Prieth ein tief demokratisches Element: „Freie Kulturarbeit ist ein wesentlicher Pfeiler, um Menschen bedeutsam zu machen, was es heißt,
Gesellschaft mitgestalten zu
können.” Es sei gerade in

politischer Seite ernst ge- ein wesentlicher Pfeiler, _ diesen Zeiten wichtig, dafür
nommen. In den letzten um Menschen bedeutsam zu kämpfen, dass es Kul-

Jahren entstanden aus ihr
heraus Events wie das Heart

zu machen, was es
?f Noise, die Club Com- h61ßt, Gesellschaft

turorte und emotionale Anknüpfungspunkte gibt, „das
gehört für mich zu einer

mission, das Alles-Gute- mitgestalten zu können.“ funktionierenden Gesell-

Festival oder das Bogenfest

— ein Fest „wo sich Inns-

bruck gar nicht mehr wie

Innsbruck anfühlt”, wie David Prieth sagt. Und
trotzdem ist das Bestehen der p.m.k nicht garantiert, da sie von Subventionen abhängig ist. Politische Parteien könnten einfach hergehen und
ihre Fördermittel kürzen und sie schwächen.

Hartnäckig bleiben.

In Europa befinden sich rechte Parteien im Aufwind und auch in Österreich hat sich spätestens
mit der Nationalratswahl manifestiert, dass rechte
Kräfte immer mehr den Ton angeben. „Wir leben
in einer schwierigen Zeit — da gibt es nichts zu
beschönigen“, resümiert David Prieth. Die FPO
hatte schon vor der Wahl damit gedroht, die
„Förderpolitik kritisch unter die Lupe zu nehmen” — vor allem in Bezug auf „woke Events“.
Für David Prieth stellt das nur die Fortsetzung
ihrer Ideologie dar: „Rechte setzen beim Kulturkampf an — im Kulturbereich kann man sehr
schnell Dinge kaputtmachen. Ich gehe davon aus,
dass das leider auf kurz oder lang passieren wird.“
Die p.m.k selbst sicht er zwar mittlerweile als so
etabliert an, dass es schwer sei, sie wegzubekommen, „aber neue Initiativen haben es heute

schaft dazu. Das gute Le-

ben ist für uns alle da.“ Der

wachsende Druck ist auch
bei Prieth spürbar, der zugibt, dass die Siebzigerjahre „wohl chilliger” waren. Er will weiter für das
einstehen, was er tut. Und auch andere sind eingeladen, mitzuwirken. Denn schon Erich Kästner
wusste: Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.

ı 20 Jahre p.m.k

| e Eröffnung Juli 2004
+ über 200 Mitglieder, 30 Vereine
+ ca. 150 Veranstaltungen pro Jahr
* etwa 20.000 Besucherinnen pro Jahr
* maximale Kapazität für etwa 200
Menschen
+ dekoratives Element: 1.800 Laufmeter
Panzerflexrohre
e Leitsätze: Ohne Theorie keine
| Revolution, There’s no Business like no
Business, Cultural Life Support System

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Das Bogenfest ist eines der Events,
das Innsbruck der p.m.k verdankt.

© Danlel Jarosch

There’s no Business like no

Business - einer der Leitsätze der p.m.k.
© p.mk