Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_11_8_Presse_OCR
- S.18
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ÖGZ
Abb. 2: Darstellung des Entwurfsplans der Umgestaltung des DDr.-Alois-Lugger-
Platzes in Innsbruck, Österreich, im Projekt COOLYMP. Der Plan wurde verändert
nach ARGE IB LAUP, Machne&Glanzl Architekten.
übersteigen), im Vergleich zu den versiegelten Flächen um den Park herum, deutlich mindert. Hier verweilten Menschen,
insbesondere Familien, einen längeren
Zeitraum und nutzten das zentrale Wasserelement als kühlende Oase.
COOLYMP
Das Nachfolgeprojekt COOLYMP setzt
die Bemühungen aus dem Vorgängerprojekt fort und widmet sich der klimafitten
Umgestaltung des DDr.-Alois-Lugger-
Platzes im Olympischen Dorf, einem
Stadtteil am östlichen Rand Innsbrucks.
Projektpartner sind die Stadt Innsbruck
(Projektleitung), Innsbrucker Immobilien Gesellschaft — IIG (Inhaberin des
Platzes), Innsbrucker Soziale Dienste —
ISD (Stadtteilarbeit) und die Universität
Innsbruck. Die besondere Herausforderung dieses Projekts liegt darin, dass der
Platz über einer Tiefgarage liegt, was die
Umgestaltung komplexer macht. Dennoch konnten die Erfahrungen aus dem
Projekt cool-INN erfolgreich auf die
Platzumgestaltung übertragen werden.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die
intensive Bürgerbeteiligung, bei der die
Bewohner:innen des Olympischen Dorfes
aktiv in den Planungsprozess einbezogen
wurden. Die Planung für den Lugger-
Platz sieht eine umfassende Oberflächenumgestaltung vor, die sowohl blaue als
auch grüne Maßnahmen kombiniert
(siehe Abbildung 2). Es wird eine Zonierung mit mehreren Bereichen vorgese-
hen, darunter ein Generationenbereich in
der Nähe des Seniorenheims und des
Kindergartens, ein „grünes Wohnzimmer“ mit Baumbepflanzungen, eine
Mehrzweckbühne und ein Wasserspiel.
Letzteres hat nicht nur einen spielerischen und ästhetischen Zweck, sondern
auch eine wichtige Funktion im Wassermanagement: Das abfließende Wasser,
zusammen mit dem anfallenden Niederschlagswasser am Platz, wird in einem
Zwischenspeicher aufgefangen und zur
Bewässerung der Grünflächen verwendet. Durch ein Sensor-gestütztes Monitoring des Wasserhaushalts und durch die
Messungen der Wasser- und Energiebilanz wird erforscht, wie die gesetzten
grünen Maßnahmen auf die klimatischen
Bedingungen, insbesondere die zu erwartenden häufigeren Trockenperioden und
Hitzetage, reagieren. Durch die Wiederverwendung des Brauchwassers zusammen mit dem Niederschlagswasser soll
eine nachhaltige Wasserverfügbarkeit für
die Grünflächen über einen längeren
Zeitraum gewährleistet werden.
Kühle Oasen
Die in den beiden Projekten eingesetzten
blau-grünen Infrastrukturen haben lokal
eine kühlende Wirkung, die jedoch außerhalb der Parks kaum spürbar ist. Um
stadtweite Effekte zu erzielen, müssten
mehrere solcher „kühlen Oasen“ geschaffen und durch grüne oder blaue Korridore miteinander verbunden werden. In
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Bereichen, in denen eine Begrünung baulich oder rechtlich nicht möglich ist,
könnten alternative Maßnahmen wie
Sprühnebelanlagen, aber auch Beschattungselemente zum Einsatz kommen, um
den thermischen Stress zu mindern.
Hierbei müssten jedoch gesundheitliche
Risiken beachtet werden. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt, dass blau-grüne
Infrastrukturen das städtische Klima und
die Lebensqualität verbessern können.
Allerdings müssen zukünftige Projekte
den zunehmenden Trockenperioden
durch ein strategisches Niederschlagsmanagement begegnen. Eine ausreichende Wasserversorgung ist entscheidend, um die Grünflächen gesund zu
halten und die Verdunstungskühlung
sicherzustellen. Durch die Entsiegelung
von Flächen und die Wiederherstellung
einer natürlicheren Wasser- und Energiebilanz kann der städtischen Überhitzung
effektiv entgegengetreten werden. Zukünftige Stadtplanungsstrategien müssen
daher darauf abzielen, nicht nur mehr
Grünflächen zu schaffen, sondern auch
ein nachhaltiges Wassermanagement
sicherzustellen. Nur so können Städte
resilient gegenüber dem Klimawandel
gestaltet und die Lebensqualität ihrer
Bewohner:innen langfristig gesichert
werden. S
: DANKSAGUNG
: Diese Arbeit ist Teil der Projekte
: cool-INN (Projekt Nr.KR19SCo
: F14953), Förderungszeitraum:
: Februar 2020 bis Januar 2023
: (https://smartcities.at/projects/
: cool-inn-kuehle-urbane-lebens
: raeume-fuer-eine-resiliente-
: gesellschaft/)
: und
: COOLYMP
; (Projekt Nr. FO999894722),
: Förderungszeitraum:
: August 2022 bis Juli 2025
; (https://smartcities.at/projects/
; coolymp/), welche vom Österrei-
: chischen Klima- und Energie-
; fonds gefördert werden.