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Tiroler Tageszeitung

„Endstation für

die Talstation?“, Seite 16

Endstation für die Talstation?

Zum Zehnjährigen will die Junge Talstation an ihre geschlossene Heimat erinnern. Und
für die Sanierung kämpfen. BM Anzengruber denkt indes schon über Alternativen nach.

Von Barbara Unterthurner

Innsbruck —- Faschingsscherz
ist das keiner. Für die Junge Talstation ist der Spaß
am 11.11. um 11 Uhr endgültig vorbei. Dann will der
Verein, der seit 2014 die alte
Station der Hungerburgbahn
als (Jugend-)Kulturzentrum
bespielt, seinen „Intensivmonat“ einläuten. Die Vereinsmitglieder wollen damit
möglichst öffentlichkeitswirksam auf ihre missliche
Lage hinweisen. Und Druck
aufbauen.

Schließlich steht die Initiative seit März 2022 auf der
Straße. Die temporäre Nutzungsgenehmigung für die
stillgelegte Talstation lief damals aus. Wie die benachbarte Rotunde harrt das Gebäude an der Mühlauer Brücke
bis heute einer dringend nötigten Sanierung. Die Stadt
bekundete zuletzt immer
wieder Interesse am Ende des
Dornröschenschlafs - und
nahm sich den Ankauf der
Talstation, die Innsbrucker
Nordkettenbahnen Betriebs
GmbH ist Eigentümerin, im
Regierungsprogramm vulgo
„Zukunftsvertrag Innsbruck“
sogar fest vor. „Wir wollen
die ehemalige Talstation
der Hungerburgbahn für die
‚Junge Talstation‘ ankaufen

Foro: Jakob Kaut

Wir haben lange
darauf vertraut,
dass wir ernst genommen werden. Und lange
genug abgewartet.“

Thomas Krug
(GF Verein Junge Talstation)

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Sen Marz 2022 geht h1er nichts mehr Das (Jugend- )Kulturzentrum Talstaüon an der Mühlauer Brucke |5t derzeit

geschlossen. Dass hier bald wieder Konzerte veranstaltet werden, gilt als unwahrscheinlich.

und sanieren und die Trassenführung der alten Bahn
so entwickeln, dass sie einen
Mehrwert für die Bevölkerung darstellt“, liest man dort.
Pläne dafür liegen bereits
vor. Rund eine Million Euro
wurden 2023 für Sanierung
und Ankauf des Gebäudes
veranschlagt.

Prozess dauert an

So ganz überzeugt ist Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) von dem ursprünglichen Vorhaben im
„Zukunftsvertrag“ wohl aber
nicht mehr. Er denke bereits
über Alternativen zum Areal
an der Mühlauer Brücke nach,
die er „den jungen Menschen
bieten will“. Das lässt Anzengruber zum Thema Talsta-

tion ausrichten. Gespräche
über den Ankauf von Station,
Brücke und Viadukt gebe es
zwar, der Prozess aber dauere
ihm eigentlich schon zu lange, hieß es gestern aus seinem
Büro. Und: „Das Land hat 15
Jahre in der Sache Rotunde
nichts weitergebracht“, wird
Anzengruber zitiert. Das sei
hochgradig unbefriedigend
für alle, die etwas weiterbringen wollen am Standort.
Innsbrucks BM bringt damit
die frühere Heimat des Riesenrundgemäldes ins Spiel,
die die Situation der Talstation nicht unbedingt einfacher macht. Der Rundbau ist
(noch) Landesbesitz. Beide,
Stadt und Land, forcierten zuletzt eine gemeinschaftliche
Nutzung des gesamten Areals.

Seite 5 von 12

Foto: Böhm

Ob Anzengruber mit seinem
Nachdenken über alternative
Veranstaltungsorte auch die
Endstation für die Talstation
vorschlägt, darüber darf nur
spekuliert werden. Gespräche zwischen dem Verein und
Innsbrucks Stadtchef gab es
bisher jedenfalls noch keine, erklärt Thomas Krug, Geschäftsführer im Verein Junge Talstation. Gerade deshalb
will er ja den Druck erhöhen.
„Wir haben lange darauf vertraut, dass wir ernst genommen werden. Und lange genug abgewartet“, sagt er. Am
16. November, pünktlich zum
Vereinsfest anlässlich des
zehnjährigen Bestehens, geht
deshalb eine Petition für den
Erhalt der Talstation online.
Der Verein fordert darin nach

Fota: Thomas Böhm

„ Das Land hat 15

Jahre in der Sache
Rotunde nichts weitergebracht. Das ist unbefriedigend für alle (...).“

Johannes Anzengruber (JA)
(Bürgermeister Innsbruck)

wie vor Ankauf und Sanierung
des Gebäudes, ebenso wie die
Fortführung der Bespielung
durch selbigen.

Die 50.000 Euro, die im aktuellen Budgetentwurf 2025
der Stadt für die Talstation
vorgesehen sind, werden dafür kaum reichen. Das Geld
werde verwendet, „falls Planungsarbeiten notwendig
würden“, heißt es dazu von
Anzengruber. Er rechnet für
Sanierung und Ankauf der
Talstation inzwischen übrigens mit 1,5 Millionen Euro.

Für junge Menschen

Ein Nutzungskonzept für die
stillgelegte Station der Hungerburgbahn hat Krugs Verein bereits 2022 vorgelegt.
Ein „selbstverwaltetes Kulturzentrum, das niederschwellig
junge Menschen anspricht“
soll die Talstation laut Krug
bleiben. Seit 2014 hat sein
Verein in die Struktur investiert - nicht nur öffentliche
Subventionen, auch unzählige Stunden ehrenamtliche
Arbeit. Um die Aufmerksamkeit weiter auf die Talstation
zu lenken, hat Krug übrigens
„noch ein paar andere Ideen“.
Vorgestellt wird ein Imagefilm
mit VertreterInnen der Szene,
die sich für den Erhalt der Talstation einsetzen.