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Jahr: 2024

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- S.13

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Kurier

„Kulturszene soll sich Räume teilen“, Seite 17

Die Clubszene
und Kulturveranstalter sind in
den vergangenen
Jahren unter
Druck gekommen

LE

Fakten

Bestandsaufnahme
Die Stadt hat eine
Raumstudie zu den
in Innsbruck zur
Verfügung
stehenden Kulturräumen beauftragt.
101 solcher Räume
wurden ausgemacht.
Um diese besser zu
nutzen, will man die
Vernetzungsplattform „We Locally“
einsetzten

CLUBCOMAISSION INNSBRUCKHKASTUN KEN-

Baustellen

Einen Ankauf des
Werksareals Bartimä
hat die Stadt verabsäumt, ein dort
tätiger Verein soll
aber unterstützt
werden. Ob die alte
Hungerburg- Talstation angekauft und
saniert wird, ist
derzeit unklar

Kulturszene soll sich Räume teilen

Innsbruck. Die Stadt lässt Veranstalter, denen es an Platz mangelt, in der Luft hängen

VON CHRISTIAN WILLIM

Kultur braucht Raum. Und zwar
im Wortsinn. In Innsbruck ist der
Mangelware. In den vergangenen
Jahren haben in der Landeshauptstadt Veranstaltungszentren wie der Hafen oder der Weekender geschlossen. In der Pandemie ist zudem die Nachtkultur
unter Druck geraten, Clubs mussten dichtmachen. Die Stadtpolitik
hat Verständnis signalisiert, die
Suche nach Alternativen versprochen. Rausgekommen ist nichts.
„Für Kulturschaffende ist der
richtige Raum extrem wichtig“, erklärte Georg Willi (Grüne) am
Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Bis zur Wahl im Frühjahr war
er Bürgermeister, jetzt ist er Kulturstadtrat in einer Dreier-Koalition. In der Stadt, sagt er, gäbe es
deswegen zu wenig Kulturräume,
„weil wir keine Industriestadt
sind“ und es deshalb an entsprechenden Leerständen mangle, die
andernorts für künstlerische Aktivitäten genutzt werden können.

Dass es brachliegende Gebäude nicht in Hülle und Fülle gibt,
ist eine Tatsache. In der vergangenen Regierungsperiode hätte sich
aber etwa die Chance aufgetan,
ein ehemaliges Werksgelände im
Süden der Stadt — das Bartlmä-
Areal - anzukaufen. In der Kulturszene wurde ein Nutzungskonzept entwickelt. Die Idee kam
politisch unter die Räder.

Geplant und versprochen war
indes, dass die Stadt die alte Talstation der Hungerburgbahn ankauft. Die wurde von 2014 bis zum

Auslaufen einer temporären Nutzungsgenehmigung vom Verein
„Junge Talstation“ als Jugend- und
Kulturzentrum bespielt. Man wolle
das Gebäude für den Verein „ankaufen und sanieren“, heißt es im
„Zukunftsvertrag“ der Koalition
von Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA), Grünen und SPO.

Zusage wackelt

Anzengruber führte zuletzt die hohen Kosten ins Spiel und sprach
bereits von einer neuen „Homebase“ für den Verein, der mit

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Protest reagierte. „In Wahrheit ist
es eine Budgetfrage“, wie Willi gestern letztlich eingestand, auch
wenn er versicherte, an dem Vorhaben festhalten zu wollen. Die Finanzlage der Stadt, das zeigt der
Haushalt für 2025, ist höchst angespannt. Trübe Aussichten für jene,
die von neuen Räumen träumen.
Bei dem Pressetermin am Donnerstag präsentierte Willi nun eine
Raumstudie. Die soll „sichtbar
machen, was da ist“, erklärte Max
Aichinger von der Agentur
Modul5, der selbst einen Technoklub in Wien betreibt und die Bestandsaufnahme durchgeführt hat.
101 Kulturräume wurden ausgemacht. Eine der Empfehlungen
von Aichinger: die verschiedenen
Institutionen mehr zusammenzubringen. Die Stadt will dafür die
Plattform „We Locally“ nutzten,
die unter anderem bereits in Wien,
Graz oder Linz tätig ist und helfen
soll, Leerstände für Kulturschaffende nutzbar zu machen und
Räume nach dem Prinzip von
Wohngemeinschaften zu teilen.