Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_01_15_Presse_OCR

- S.32

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_01_15_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Bezirksblätter Innsbruck

„Kinderfragen aus Innsbruck - Wer kocht unser Mittagessen?“, Seite 16

Auf einer Erkundungstour im Wohnheim Reichenau erfahren die Kinder der Volksschule Alt Wilten wie ihr Mittagessen zubereitet wird. Im Bild bestaunen sie einen großen Stabmixer, der mehrere Liter Suppen pürieren kann.

Foto und Text: Alicla Martin Gomez

Kinderfragen aus Innsbruck -
Wer kocht unser Mittagessen?

Die Kinder der Volkschule Alt Wilten
besuchten die Großküche im Wohnheim
Reichenau.

Die Ferien sind vorbei und der
Schul- und Kindergartenalltag
hat wieder gestartet. Für viele
Kinder heißt das auch die Nachmittagsbetreuung zu besuchen
und das Mittagessen gemeinsam
mit ihren Schul- und Kindergartenfreunden zu genießen. Aber
wer kocht eigentlich für so viele
Kinder und wie kommt das Essen
auf die Teller? Gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Elli Mayr und
der MeinBezirk Redaktion haben
sich die Kinder der Volksschule Alt
Wilten auf Spurensuche begeben.

Knödelbrot XXL

Das Besondere bei der Tour durch
die Großküche sind die Dimensionen. Während Zuhause nur ein
Glas Nutella oder ein Kilo Mehl
auf die Kinder wartet, finden sich
im Lageraum große Kübel der
Nuss-Nugat-Creme und ganze
Säcke voll Mehl. Zur Zubereitung

von Knödel für nur eine Schule benötigt es beispielsweise mehrere
Säcke Knödelbrot, die so groß wie
die Kinder selbst sind. Aber nicht
nur die Lebensmittelrationen sind
groß, auch die Geräte in der Küche
haben es in sich. So gibt es unter
anderem eine Küchenwaage, auf
der alle Kinder gemeinsam Platz
finden, und eine Knetmaschine
für Spätzle, Brotteig und Co., die
einem Betonmischer gleicht.

Voller Einsatz

Ebenfalls spannend für die Kinder
waren die Erzählungen darüber,
wie man früher in der Großküche
Essen zubereitet hat. Während der
Teig mittlerweile von der großen
Knetmaschine geknetet wird und
Spatzeln maschinell portioniert
werden, mussten die Köche vor
nicht all zu langer Zeit noch vollen
Einsatz zeigen. Mehrere tausend
Knödel wurden dabei von Hand
geformt und Teig mit beiden Händen in großen Wannen zubereitet.
Höchstleistung beweisen auch die
rund 42 Mittagstischzubereitenden, die das im Cook and Chill-
Verfahren zubereitete Essen, an
den jeweiligen Schulstandorten

schlussendlich und sehr rasch zu
Ende kochen. Denn die Speisen
werden quasi in der Großküche
vorgekocht, die letzten Schritte
finden aber in den Schulküchen
statt. So ist den Kindern stets ein
frisch zubereitetes Essen gewiss.

Regionalität im Fokus

Das Wohnheim Reichenau setzt
bei der Wahl der Lebensmittel auf
die heimische Region, so stammt
einige sogar von Innsbrucker
Bauern aus der unmittelbaren
Umgebung. Zusammen mit einer
Diätologin werden die Speisepläne aus saisonalen und regionalen
Lebensmittel zusammengestellt.
Immer auch auf die Bedürfnisse
der Kinder abgestimmt, denn es
ist ein Fehlglaube, dass die Kinder
stets das selbe Essen bekommen,
wie auch die Senioren im Wohnheim. Alle Speisen sind auf die
jeweilige Zielgruppe angepasst,
egal ob beim Geschmack oder der
Portionsgröße.

In den Mund, nicht in den Müll
Genau letztere ist auch ausschlaggebend dafür, dass nur wenig
Essen im Müll landet. Denn für

Seite 32 von 38

Kinder werden kleiner Teller und
Portionen berechnet als bei Erwachsenen. Zudem meldet jede
Schule und jeder Kindergarten
getrennt von einander, wie viele
Vorspeisen, Beilagen, Salate und
Desserts benötigt werden. Das
Wohnheim Reichenau wurde außerdem zwei Jahre in Folge von
der Initiative United against Waste als einer der vorbildlichsten
Betriebe in Österreich in der Kategorie Gesundheitseinrichtungen
ausgezeichnet. Bei der Besichtigung erzählt uns einer der Köche,
dass nur knapp 7% der Lebensmittel im Müll landen, da sind
Schalen und Reste aus Töpfen und
Pfannen bereits mitgerechnet.

Daten und Fakten

Betrachtet man alleine die städtischen Schulen und Kindergärten,
dann werden rund 330.000 Essen im Jahr ausgegeben. Das sind
rund 790 bis 1150 Essen am Tag.
Die Kinder erhalten täglich ein
dreigängiges Menü sowie eine gesunde Jause für den Nachmittag.
Versorgt werden die städtischen
Schulen vom Wohnheim Reichenau und dem Wohnheim Hötting.