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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_16_Presse_OCR
- S.13
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tirol.orf.at
Daraufhin wollte Linser will auch in Tirol die Initiative ergreifen. Im Alter von
24 Jahren startete sie ab dem Sommer 1971 eine Aktion zur Sammlung
von Unterschriften für die Abschaffung des Paragraphen 144. Dafür ging
sie durch die Innsbrucker Innenstadt und sprach Frauen auf der Straße für
ihr Anliegen an.
„Damals gab es noch keinen Kopierer, ich musste die Zettel
Wachsmatrizen schreiben, dann auf einer Handkurbel vervielfältigen und so
bin ich in einzelne Geschäfte gegangen“, erzählte die Pionierin der
Frauenbewegung in Tirol. Für sie sei die Aktion eine große Überwindung
gewesen, aber es musste sein.
Stern/Harry WeberDie Österreich-Ausgabe des „Stern" (Wiener Illustrierte“)
berichtete am 20. Februar 1972 über Linsers Aktion in Innsbruck
Letztlich sammelte sie an die 500 Unterschriften für die Straffreiheit des
Schwangerschaftsabbruchs. Im Zuge der Aktion hörte sie viel von den
Schicksalen von anderen Frauen, wie sie geächtet wurden mit unehelichen
Kindern, besonders auch in kirchlichen Kreisen. „Das hat mich sehr
bestärkt, dass es das richtige war.“
„Frauenaufstand in Tirol“
Über mehrere Ecken bekam das „Stern“-Magazin von Linsers Aktion mit. Im
Februar 1972 berichtete die Österreich-Ausgabe des Magazins über ihre
Initiative und ortete einen „Frauenaufstand in Tirol“ — inklusive einer
medialen Inszenierung beim Denkmal von Andreas Hofer am Bergisel.
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