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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_16_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Startschuss zur Schwammerl-Jagd“, Seite 6
Startschuss zur Schwammerl-Jagd
Die ersten Sammler waren schon erfolgreich, das trockene Klima hat manche Pilze früher sprießen lassen.
Noch sind die Pfifferlinge klein, aber köstlich. Experte Kirchmair erwartet eine gute Saison.
Von Andrea Wieser
Innsbruck — Mit gut gefüllten Stoffsäcken wurden am
Wochenende in der Axamer
Lizum einige Wanderer angetroffen. Inhalt der Beutel: die
ersten Pfifferlinge der Saison.
Und nicht nur dort, auch ein
Stück weiter Richtung Westen
nahe der Inzinger Alm waren
die ersten Sammler ebenfalls
erfolgreich unterwegs.
„Ja, es geht los“, sagt dazu
Martin Kirchmair, Tirols Experte in Sachen Pilzen. Pfifferlinge treiben jetzt aus dem
Boden. Und auch erste Steinpilze wurden schon gesichtet,
vermeldet der Mikrobiologe
der Uni Innsbruck.
Trockenes Wetter als Turbo
„Interessant ist, dass das Pilzjahr heuer etwas durcheinander ist“, erklärt Kirchmair.
Die Pfifferlinge sind etwas
spät dran. Parasole hingegen - eigentlich Sommerpilze - trieben heuer schon im
Mai aus. Und auch die Reifpilze haben es gerade sehr
eilig. „Sie sind eigentlich erst
im Herbst dran, werden aber
jetzt schon in Tirol gesichtet“,
sagt Martin Kirchmair.
Der Grund dafür ist natürlich das Wetter. „Wir hatten
im Frühjahr eine sehr lange
trockene Phase“, erläutert
der Experte. Diese etwas un-
übliche Wetterperiode habe
zu Verschiebungen geführt.
Grundsätzlich ist Kirchmair übrigens optimistisch:
„Ich erwarte eine sehr gute
Pilzsaison.“
Gut und schnell: Omelette mit Pilzen
Nach der Jagd ist vor dem
Kochen. Hat man die Schwammerin bis in die eigene Küche
gebracht, muss man sie nur noch
zubereiten. Ein simples Rezept,
das immer schmeckt, ist Pilz-
Omelette,
Zutaten: 3 Eier, 100 g frische
Pilze nach Wahl, 1 kleine Zwiebel, 1 EL Butter oder Öl, Salz und
Pfeffer nach Geschmack, frische
Kräuter (z. B. Petersilie oder
Schnittlauch).
Eine Anlaufstelle für passionierte Sammler, die sich
nicht ganz sicher mit ihrer
Beute sind, ist das Referat
für Lebensmittelaufsicht/
Marktwesen der Stadt Innsbruck. In der Innsbrucker
Markthalle im ersten Stock
wird eine Pilzbeschau und
%
Die Kombination aus Eiem und
Pilzen ist ein Klassiker. Fow: (Siock
Zubereitung: Die Pilze in dünne
Scheiben schneiden. Die Zwiebel
fein hacken und in einer Pfanne
mit Butter oder Öl erhitzen, glasig
Pilzberatung angeboten
(Montag bis Freitag, 8 bis 12
Uhr). Referatsleiter Andreas
Nußbaumer vermeldet für
die aktuelle Saison noch keine hohen Anfragezahlen.
Wie viele Pilze schon aus
dem Boden geschossen sind,
kann er natürlich nicht genau
dünsten. Pilze hinzufügen und
bei mittlerer Hitze anbraten,
salzen und pfeffern. Die Eier in
einer Schüssel verquiflen und
ebenfalls mit Salz und Pfeffer
würzen. Die Pilze aus der Pfanne
nehmen und beiseite stellen.
Die verquiriten Eier in die heiße
sagen. Er schätzt jedoch, dass
man auf den großen Boom
noch warten muss.
Die Beratung ist in den
nächsten Wochen auf jeden
Fall wichtig. Dabei betont
Nußbaumer, dass KonsumentInnen keine unnötigen
Risiken mit Pilzen eingehen
sollten. „Im Zweifelsfall besser öfter kommen, anstatt
den falschen Pilz zu kosten“,
rät er. Sollte sich außerhalb
der Geschäftszeiten eine Frage auftun, empfiehlt er, den
fragwürdigen Pilz im Kühlschrank zu lagern und die
Beratungsstelle dann später
aufzusuchen.
Bestimmung nicht per Bild
Eingesandte Bilder oder Videos hält er übrigens nicht für
sinnvoll, erklärt er an einem
Beispiel: „Champig! und
Karbolegerling sehen zum
Beispiel von außen so gut
wie gleich aus.“ Erst durch
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z.B. das Aufschneiden des
Stiels (der Karbolegerling ist
innen neongelb) könne man
die richtige Bestimmung vornehmen. Und die ist wichtig.
Denn der Karbolegerling ist
giftig und kann bei Verzehr
Magen-Darm-Beschwerden
wie Übelkeit, Erbrechen und
Durchfall verursachen.
Pilze nur untertags sammeln
Alternativ zur Innsbrucker
Beratung bietet übrigens
auch der Pilzverein Tirol seine Kenntnisse im Vereinslokal in Jenbach an. Von Juli bis
Mitte Oktober wird dort am
Sonntag von 18.30 bis 20 Uhr
der Service angeboten.
Egal, wo in Tirol demnächst
wieder Pilze gesammelt werden, eine Regelung gilt überall: Das Sammeln von Pilzen
ist nur zwischen sieben und
19 Uhr in einer Menge von
zwei Kilogramm pro Person
und Tag erlaubt.
Pfifferling-Tricks