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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_15_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Bauarbeiten können jetzt starten“, Seite 11
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An der denkmalgeschützten Fassade des Ferdinandeums wird nicht gerüttelt, dahinter
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findet allerdings so einiges statt. Die Abrissarbeiten sollen laut Museumsleiter Rudigier im September starnen.
„Bauarbeiten können jetzt starten“
Lange tat sich auf der Baustelle der Tiroler Landesmuseen wenig, nun soll es großen Schrittes vorangehen.
Museumsdirektor Andreas Rudigier gab gestern nicht nur Details zum Umbau des Ferdinandeums bekannt.
Von Julia Brader
Innsbruck - Die Bauarbeiten in der Innsbrucker Museumstraße nehmen Fahrt
auf: „Mit der Errichtung eines
Bauzaunes und der Neuasphaltierung des Museumsvorplatzes haben wir ein
sichtbares Zeichen dafür gesetzt, dass der Umbau nun
beginnen kann“, sagt Andreas
Rudigier, Direktor der Tiroler
Landesmuseen, am Montag.
Der Abbruch sei für September anberaumt, „er wird uns
den ganzen Herbst beschäftigen“, so Rudigier.
Bisher hatte vor allem der
bürokratische Prozess hinter
dem Neubau viel Zeit und
Geduld in Anspruch genommen. Der Baurechtsvertrag
sei jetzt aber abgeschlossen
und viele Gewerke inzwischen ausgeschrieben. Trotz
aller Verzögerungen: Man
befinde sich, was Kosten- und
Zeitplan angeht, nach wie vor
im Rahmen.
Vorplatz soll so nicht bleiben
In Hinblick auf die aktuell für
die Bevölkerung ersichtlichen
Neuerungen hinter dem Zaun
lässt Rudigier wissen: „Der
Vorplatz soll so nicht bleiben.“
Es sei „Teil des Deals mit der
Stadt“, dass dort etwas gänzlich Neues entsteht. Bis es so
weit ist, gibt es „Kunst an der
Baustelle“ — mit Arbeiten von
Alexandra Paloma Angerer und
Johanna Tinzl.
Adaptierungen am bestehenden Bauplan nahm der
Vorarlberger Rudigier auch
zugunsten der Durchlässigkeit im Erdgeschoß sowie des
Platzes für die Sonderausstellung vor - „kostenneutral“,
wie Andreas Rudigier hervorhebt. Es soll mehr Raum für
Begegnung und auch für die
dringend benötigte Depotfläche geben. Letztere umfasst
etwa 160 Quadratmeter im
zweiten Untergeschoß.
Ein „ganz anderes Bild“
zeige sich - zwar nicht architektonisch, aber strukturell - bereits beim Personal:
Für die Vorhaben habe man
entsprechende Teams aufgestellt. Neben bekannten
Gesichtern hätten sich auch
neue für die neuralgischen
Punkte finden lassen, so Rudigier. Der Archäologe Andreas Picker etwa, der ab Jänner 2026 im Hause sein wird
— und eine Schlüsselfigur im
Projekt „Aguntum“ spielen
könnte. Prinzipiell habe man
sich diesbezüglich bereits
klar für eine Angliederung
ausgesprochen, der Ball liege
aktuell bei der Politik.
Zeughaus, quo vadis?
Was die zukünftige Ausrichtung von Zeughaus und Tirol
Panorama betrifft, stelle sich
den Tiroler Landesmuseen
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eine zentrale Frage: Welches
Publikum will man dort künftig ansprechen? Für Rudigier
ist eine Schärfung der Profile
unumgänglich. Eine Potenzialanalyse läuft, die Machbarkeit
wird 2026 und 2027 geprüft.
Pünktlich zur geplanten Er-
Ööffnung des Ferdinandeums
— wenn denn diese fristgemäß
stattfinden kann - soll schließlich der gesamte, häuserübergreifende Transformationsprozess präsentiert werden. Ein
immenses Vorhaben, dessen
Ende Rudigier unter Umständen in seiner aktuellen Funktion gar nicht mehr miterleben
könnte: „Meine Anstellung in
Innsbruck ist befristet. Aber
meine Haltung ist klar: Ich
muss in zehn Jahren denken,
ansonsten würde ich keine ehrliche Arbeit betreiben.“
Museum statt Skipiste
Die Zukunft der Kultur im Allgemeinen sieht er in der Kollaboration mit anderen Landesmuseen, aber auch mit
dem Tourismus. „Der Schnee
wird weniger“, so Rudigier,
und Orte wie St. Leonhard
im Pitztal würden zeigen: Im
Sommertourismus liegt noch
viel Potenzial. „Da können
wir auch etwas bieten“, ist er
sich sicher. Schließlich wollen er und sein Team 2033 ein
funktionierendes, zukunftsträchtiges Haus an die nächste Generation übergeben.