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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Auf zwei Rädern fährt die Gefahr mit“, Seite 3

Neue Systeme machen Motorradfahren sicherer, aber gefährliche Überholmanöver bieiben immer ein Risiko (links). Wer ohne Heim und mit
Kopfhörer im Ohr am E-Scooter mobil sein will, braucht ein paar Schutzengel (oben). Beim E-Bike sind vor allem ältere Menschen gefährdet, sich

schwer zu verletzten (rechts).

Totan: Duniel Lintd, Mn Ta m.an

Auf zwei Rädern fährt die Gefahr mit

Am Motorrad, auf dem E-Bike und am E-Scooter ist das Risiko, schwer verletzt zu werden, besonders groß: Ein
Polizist und ein Verkehrsexperte über wirkungsvolle Kontrollen, die Helmpflicht und neue Probleme in der Stadt.

ABS-Systeme, die auch in
Schräglage funktionieren.
Traktionskontrollen, die beim
Bändigen der bis zu 220 PS
starken Motoren helfen. Airbag-Jacken, die sich bei Unfällen aufblasen und die Träger
schützen. Das sind nur einige
der neueren Entwicklungen,
die das Motorradfahren immer sicherer machen. Aber
nicht narrensicher. Noch immer sterben Menschen beim
einst so gefährlichen Hobby:
„Heuer waren es in Tirol im
ersten Halbjahr vier“, weiß
Enrico Leitgeb, Leiter der Polizei-Verkehrsabteilung.

Zum Vergleich: Im Vorjahr starben bis Ende Juni
drei Motorradfahrer in Tirol, 2023 waren es fünf. Auffallend ist für Leitgeb, dass
bei den tödlichen Unfällen
in diesem Jahr die üblichen
Risikofaktoren wie gefährliches Überholen und Kurvenschneiden keine Rolle spielten. Nur in einem Fall war
der Lenker vermutlich zu
schnell im Regen unterwegs.
Bis zum Saisonende dürfte
die Anzahl der tödlichen Mo-

oder knapp zweistelligen Bereich bleiben. Was in etwa
den Opferzahlen der vergangenen Jahre entspricht. Aber
kein Vergleich mit dem Blutzoll, den die Biker vor zwei
Jahrzehnten entrichteten.
So starben 2006 19 Motorradlenker auf Tirols Straßen,
2002 waren es sogar 20.
Leitgeb ist überzeugt, dass
die deutlich intensiveren Po-

lie
einbremsen. Aber auch die
eingangs erwähnten Sicherheitssysteme senken die Gefahr. Und wohl auch der heute höhere Altersschnitt der
Biker, der sich auf die Risikobereitschaft auswirkt. (1om)

4 Tote

Im ersten Halbjahr
2025 verloren vier
Motorradlenker bei
Unfällen in Tirol ihr
Leben.

Auch die Kreise auf der Fahrbahn erhöbhen die Sicherheit. Weil sie den

Motorradfahrern heifen, sich weiter rechts zu halten.

schätzung der

E-Scooter erfreuen sich im-

[_. —- “ -
Zu den Unfallursachen bei E-Scootern zählen
Bodenbeschaffenheit

anderem die Fehleinund der Geschwindigkeit. rewx nrn

Bodenbeschaffenheit, der

mer größerer Beliebtheit auf

Gesch und der

Österreichs Straßen. Damit
gehen jedoch auch mehr
Unfälle einher: Im Vorjahr
sind der Verkehrsunfallstatistik Austria zufolge sieben
E-Scooter-Fahrende ums
Leben gek Auch

Witterungsverhältnisse. „16
Prozent waren nachweislich beim Unfall alkoholisiert. Das ist wirklich ein
hoher Wert”, sagt Klaus
Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit beim Kura-

in Tirol hat im August ein
39-jähriger Mann in Lans
bei einem Unfall mit dem
E-Scooter schwere Kopfverletzungen erlitten. Generell
ist die Zahl der E-Scooter-
Unfälle seit 2019 um mehr
als das Sechsfache gestiegen. Während vor sechs
Jahren 1200 Verletzte wegen
E-Scooter-Unfällen
im Krankenhaus

hinaus waren bei
rund acht von zehn
Unfällen keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt.
Zu den Unfallursachen zählen unter
anderem die Fehleinschätzung der

www.tt.com

torium für Verkehrssicherheit (KFV). „Wir fordern
die Helmpflicht für E-Bikes
und E-Scooter”, betont er.
Trete man am E-Bike nicht
aktiv oder stehe nur am
E-Scooter, sei „die Verletzungsgefahr höher, wenn
man keinen Helm trägt”.
Darüber hinaus sei das
Herabsetzen der
Höchstgeschwindigkeit von 25 auf
20 km/h Robatsch
zufolge essenziell.
Auch E-Scooter mit
zwei Bremsen seien
maßgeblich, gesetzlich sei jedoch nur
eine vorgeschrieben. Daneben erhöhen auch Hupe
und Blinker die Sicherheit. (hoev)

Seite 8 von 22

E-Bike und E-Mopeds

Noch werden mehr schwere Unfälle mit E-Bikes verzeichnet, knapp dahinter liegen die E-Scooter. Zwischen
2019 und 2024 hat sich die
Zahl der verletzten E-Bike-
Fahrer pro Jahr auf fast
10.000 verdoppelt. Gefährdet sind zu einem großen
Teil ältere Personen, hat das
KFV erhoben. Bei den Getöteten seien zwei Drittel älter
als 65 Jahre.

20 Tote

Im vergangenen Jahr
starben in Österreich
20 Menschen bei E-
sieben

auf E-Scootern.

Während die E-Bikes eher
bei Abfahrten vom Berg eine
erhöhte Unfallgefahr aufweisen, kommt es in der Stadt zu
einem neuen Phänomen. Immer Öfter sind „Mopeds” auf
Radwegen unterwegs, besonders bei Lieferdi die

kein Kennzeichen haben und
deren Fahrer keinen Helm
tragen müssen. Dabei handelt es sich streng genommen
um nichts anderes als ein E-
Bike, bei dem man nicht treten muss und das maximal 25
km/h fahren darf. Mit dieser
Entwicklung habe die Tiroler
Polizei auch „keine Freude”,
sagt Tirols oberster Verkehrspolizist Enrico Leitgeb. „Wir
können aber nur nach den

überprüfen.“

Dass mehr als jedes siebte dieser E-Mopeds sogar
schneller als 29 km/h fährt
und damit den gesetzlichen
Vorgaben deutlich nicht entspricht, wie der KFV angibt,
kann man bei der Tiroler Polizei nicht bestätigen. „Aber
wir haben diese E-Mopeds
im Auge und machen auch
Schwerpunktkontrollen.”

Die Stadt Wien jedenfalls
hat gemeinsam mit den
Mobilitätsklubs ARBÖ und
OAMTC eine Gesetzesnovelle angeregt, um solche E-
Mopeds von Radwegen zu

rb (mc)

Schaut wie ein Moped aus, Ist aber keines. Solche Fahrzeuge tauchen im

Stadtgebiet, bisber meist bei Lieferdiensten, immer öfter auf. rı mu 7ın