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Tiroler Tageszeitung

„Um 4,5 Mio. Euro gekauft und um 7,1 Millionen vergoldet“, Seite 4

Um 4,5 Mio. Euro gekauft und
um 7,1 Millionen vergoldet

Gefördert, privatisiert und verkauft: 2016 erwarb ein Immobilienfonds aus
Luxemburg 50 Buwog-Wohnungen und veräußerte sie 2019 gewinnbringend.

Von Peter Nindler

Innsbruck - Die Aufregung
um Anlegerwohnungen in
Innsbruck ist groß. Harsche
Kritik wird an der aktuellen
bzw. ehemaligen Stadtführung geübt. Zugleich sorgen
Immobiliendeals mit einst geförderten Wohnungen nach
wie vor für Debatten. Wie der
Verkauf der Buwog-Einheiten.

1146 Wohnungen, davon
770 in Innsbruck, wurden
2016 an den in Luxemburg
ansässigen Immobilienfonds
Jargonnant Partners (JP) um
kolportierte 120 Millionen Euro verkauft. Wie JP diese dann
gewinnbringend veräußert
hat, zeigt ein Beispiel in der
Innsbrucker Reichenau.

1957 hat die Stadt der Buwog dort ein Grundstück um
390.000 Schilling zur Verfügung gestellt. Mit dem Immobilienpaket erwarb JP vor
neun Jahren auch die darauf
errichteten 50 Wohnungen.
Um 4,5 Millionen Euro. Drei
Jahre später wechselten die
Wohnungen erneut den Besitzer: Eine Tiroler Treuhandgesellschaft blätterte dafür mittlerweile 7,1 Mio. Euro auf den
Tisch. 2025 wird dort eine sanierte 50-Quadratmeter-Wohnung um 338.000 Euro angeboten - also um 6742 Euro/m®.

Unabhängig davon gerät die Wohnungs- und Bodenpolitik der Stadt ins Visier. Für Liste-Fritz-Klubchef
Markus Sint wird in Innsbruck in großem Stil am Bedarf vorbeigebaut. „Statt für
die wohnungssuchenden
Einheimischen werden Bauprojekte für Investoren und
Spekulanten errichtet. Die-

Gewerbliche Bauträger wehren sich

hinter der N zu-
Investoren notwendig. Für
„Wir sollten ihre Rolle bei der
angebot in der nötigen Geschwindigkeit auszuweiten.“ Ob
Hauptwohnsitz vermietet wird, sei
für die Wohnkosten zweitrangig.

E vrn

Ei Immoblfonds erwarb 770 wog-Wohmfigen in Innsbruck, ein Teil wurde wieder verkauft.

se Bauprojekte - von Pema 2
über Stadtcarre bis zum Riesenbauvorhaben in Amras
— passieren aber nicht zufällig, sie sind geplant, genehmigt und gewollt.“ Aus seiner
Sicht würden Projektbetreiber bewusst für Spekulanten
planen, die Stadtpolitik genehmige sie im vollen Wissen
über die Auswirkungen.

Harsche Kritik an der Stadt

Sint will weder Bürgermeister
Johannes Anzengruber noch
seinen Vorgänger und Vizebürgermeister Georg Willi
(Grüne) aus der Verantwortung entlassen. „Alle Krokodilstränen, dass da leider
sündteurer Wohnraum für
Spekulanten statt leistbarer
Wohnraum für die Einheimischen entsteht, sind scheinheilig.“ Die Stadtpolitik habe
genug Instrumente, mit denen
sie Investoren zur Vernunft
bringen kann. „Ohne einheitliche Widmung, ohne Umwidmung, ohne Anpassung an
das Raumord gskonzept
und ohne Bebauungsplan darf
niemand bauen“, sagt Sint.
Ähnlich argumentiert der
für die Bodenpolitik zustän-

Seite 5 von 25

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Foto: Rudy De Moar

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‚ ‚ Die Stadtpolitik hat
ausreichend Hebel
in der Hand, um den
Projektentwicklern klare
Vorgaben zu machen.“

Markus Sint/Liste Fritz
(Klubobmann)

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vertreter Josef Geisler (VP).
„Innsbruck muss die vorhandenen Instrumente nur anwenden, andere Gemeinden
tun das schließlich mit der
Vertragsraumordnung auch.“
Der Schlüssel seien die Bebauungspläne, damit könnte bei den Bauvorhaben der
Anteil von geförderten Wohnungen festgelegt werden,
schreibt Geisler der Stadtführung ins Stammbuch.