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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_26_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„LH mit Fragen zu Theater überhäuft“, Seite 11
LH mit Fragen
zu Theater
überhäuft
Vier Landtagsparteien verlangen
von Regierungschef Mattle Klarheit
über Kosten und Nutzen der
Mediation am Landestheater.
Von Markus Schramek
Innsbruck - Der sommerliche Lesestoff wird LH Anton
Mattle (ÖVP) so schnell nicht
ausgehen. Auch wenn es sich
eher nicht um Lektüre handelt, nach der sich der Regierungschef verzehrt. Die
Opposition im Landtag deckt
Mattle als Kulturreferenten
des Landes in der Juli-Sitzung
mit schriftlichen Anfragen
ein. Mattle muss sich zum
Thema Tiroler Landestheater
(TLT) erklären. Genauer gesagt, zum Stand des dortigen
Mediationsverfahrens.
Der LH und der Innsbrucker Bürgermeister Johannes
Anzengruber (Liste JA) hatten
im Herbst 2024 in größter Not
die Grazer Unternehmensberatung ICG ans Theater geholt. Es galt, zwischen dem
zerstrittenen Führungsduo,
Intendantin Irene Girkinger
und dem kaufmännischen
Direktor Markus Lutz, zu vermitteln. Im März schlossen
die beiden, die sich über den
wirtschaftlich-künstlerischen
Kurs des Theaters in die
Haare geraten waren, öffentlichkeitswirksam Frieden.
Wie in der gestrigen 7T berichtet, bleibt die ICG aber
noch bis Jahresende am Theater tätig, „um das Haus für
die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten“.
200.000 Euro und mehr?
Die Kosten für diese Dienste sollen sich auf mittlerweile 200.000 Euro belaufen (zu
berappen im Verhältnis 55:45
von Land und Stadt). Weder Mattle noch das Theater
machten darüber aber bisher
nähere Angaben. Das lässt die
vier oppositionellen Parteien
im Landtag schäumen. Die
Folge: Liste Fritz, NEOS, Grüne und FPÖ decken den Lan-
deshauptmann mit schriftlichen Anfragen ein.
FP-Kultursprecherin Evelyn Achhorner wirft die Frage
auf, was das Mediationsverfahren „bisher wirklich bewirkt hat“. Vorerst hätten sich
nur Girkinger und Lutz „ihre
gut bezahlten Jobs gerettet“.
Es gehe aber auch um Zufriedenheit der MitarbeiterInnen
und des Publikums.,
Dass eine Theaterbesucherin nach einer Vorstellung im
Großen Haus über Flohstiche
klagte, sieht Achhorner „als
symptomatisch für den Zustand des Unternehmens“.
Bei umgehend durchgeführten Kontrollen konnte im
Landestheater allerdings kein
Flohbefall festgestellt werden.
Zahlen offenlegen
Markus Sint, der Klubobmann der Liste Fritz, pocht
darauf, dass LH Mattle mitteilt, „wie viel die externe
Beratung bisher gekostet hat
und wie viel sie noch kosten
wird“, Dabei werde sich zeigen, „ob die Spielregeln des
Vergabegesetzes tatsächlich
eingehalten worden sind“,
Sint: „Es kann auch nicht
sein, dass ein bestelltes und
hochbezahltes Manager-Duo
laufende Beratung durch eine
externe Firma braucht.“
Auch NEOS-Abgeordnete
Susanna Riedlsperger und
Gebi Mair, der Klubchef der
Grünen, fühlen Mattle auf
den Zahn., „Jedes private Unternehmen legt im Voraus einen Höchstbetrag für externe
Beratung fest“, sagt Riedlsperger. „Gilt das für das Land
nicht?“ Der Grüne Mair ortet
im Landestheater „eine Beratung im Abo auf Kosten der
Steuerzahler“. Beide Mandatare kündigen Anfragen an
Mattle an. Viel Schreibarbeit
für ihn im Sommer.
LH Anton Mattie (mit Intendantin Irene Girkinger) muss sich in Sachen
Tiroler Landestheater dem Landtag erklären.
Foto. Aul Spnnger
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