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Tiroler Tageszeitung

„Von wegen Sommerrferien“, Seite 6

6 |Leben

Sarina Ludwiger mit drei ihrer fünf Kinder. Von links: Liara (zwölf Jahre) und die beiden Kleinen Fiona (sechs Jahre) und Liam (fünf

Nummer 174 | Donnerstag, 26. Juni 2025

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Jahre). Die Ferienbetreuung übernimmt die Mama trotz Beruf selbst.

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Foto: Springer

Von wegen Sommerferien

Die Ferienbetreuung der Kinder bringt viele berufstätige Eltern an ihre Grenzen, sowohl finanziell als auch
organisatorisch. Mütter, die in ihrem Job wenig flexibel sind, müssen mitunter sogar kündigen.

V/on Silvana Resch

Innsbruck — „Ich habe Glück
mit meinem Job, ich kann mir
die Zeit selbst einteilen“, sagt
die 32-jährige Sarina Ludwizer. Sie hat fünf Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, ist
alleinerziehend —- und berufstätig. Nachtarbeit ist bei ihr

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, Ich habe Glück.
Hätte ich einen
anderen Job, müsste ich
wahrscheinlich jeden
Sommer kündigen.“

Sarina Ludwiger
(Fünffach-Mutter, Innsbruck)

an der Tagesordnung. „Hätte
ich einen anderen Job, müsste ich wahrscheinlich jeden
Sommer kündigen.“ Und es
gibt Mütter, die das tun. Wie
etwa Derya En aus Telfs. „Ich
bin Buchhalterin und hätte
mich innerhalb meines Jobs
zur Bilanzbuchhalterin fortbilden können, aber 35 Stunden Arbeitszeit gehen sich
mit drei Kindern zwischen
sechs und zwölf Jahren in den
Sommerferien einfach nicht
aus“, sagt die Tirolerin. Das
Ferienbetreuungsangebot ist
von Gemeinde zu Gemeinde
verschieden. Für sie und ihre drei Kinder - eines davon
hochbegabt - sei das Telfer
Angebot nicht passend.

Und mit rund 90 Euro
pro Kind die Woche für die
Ganztagesbetreuung ein zu
großer Brocken. En arbeitet
jetzt in ihrem neuen Job 25
Stunden, sie und ihr Mann
hangeln sich mit Unterstützung der Verwandtschaft von
Woche zu Woche, neun Wo-

chen lang. Sie hätte halt nicht
so viele Kinder bekommen
sollen, so habe ihr früherer
Dienstgeber auf ihre Ferien-
Probleme reagiert.

Zurück zu Sarina Ludwiger: Die Innsbruckerin vermittelt Tiroler Hütten und
betreut sowohl Vermieter
als auch Mieter. „Im Sommer ist es zum Glück ruhiger.

Und ich kann zu den Hütten-
Terminen auch meine Kinder
mitnehmen.“ Und wie sieht
es bei ihr in den kommenden
neun Ferienwochen mit der
Betreuung aus? „Bis auf drei
Wochen für die Großen habe
ich keine.“ Ihre Kleinsten sind
im Praxiskindergarten der BA-
FEP Innsbruck untergebracht.
In den Sommerferien bietet

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diese Einrichtung als Bundesbildungsanstalt im Gegensatz
zu den städtischen Kindergärten keine Betreuung. Zwei
ihrer größeren Kinder hat
Ludwiger für eine Woche in einem Camp in Italien (pro Kind
120 Euro) untergebracht, die
12-jährige Liara darf die Woche darauf ins Reitcamp (Kosten: 70 Euro). Sowohl bei der

Italien-Woche als auch bei der
Reitwoche handelt es sich um
AK-Angebote. Diese Camps
für Kinder von sieben bis 15
Jahren sind heiß begehrt, weil
sie vergleichsweise günstig
sind. Im Gegensatz zum Innsbrucker Ferienzug werden die
Kinder in den AK-Sommercamps auch ganztags betreut.
„Die Bring- und Abholzeiten beim Ferienzug wären für
mich mit mehreren Kindern
bei unterschiedlichen Kurs-
Orten nicht machbar“, sagt
Ludwiger. Und mit Preisen
wie etwa 170 Euro pro Kind
für eine Woche Kindertheater nicht leistbar. „Schließlich
will man ja auch noch selbst
Urlaub fahren“, sagt sie. „Was
ich bräuchte, wäre ein Mini-
Club. Den haben wir jetzt in
unserem kommenden einwöchigen Familienurlaub in
Italien, da dürfen alle Kinder gemeinsam hin.“ Für den
restlichen Sommer heißt es:
„Um neun Uhr morgens ins
Schwimmbad.“