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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_25_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Kühlendes Grün statt Betonwüste“, Seite 21
Kühlendes Grün statt Betonwüste
Bisher war der zentrale Lugger-Platz im Innsbrucker O-Dorf eine weitgehend versiegelte Hitzeinsel.
Das Projekt „COOLYMP“ brachte eine völlige Neugestaltung samt Begrünung. Ein Vorbild für andere Stadtteile?
Von Michael Domanig
Innsbruck - Eigentlich liegt die
Gestaltung des zentralen DDr.-
Alois-Lugger-Platzes im Innsbrucker O-Dorf in der bisherigen Form noch keine zwanzig
Jahre zurück. Mit dem Ergebnis von 2006 war man aber offenbar nicht lange zufrieden.
Der fast vollständig versiegelte
4000-m?2-Platz galt im Stadtteil
als wenig einladende Betonfläche und sommerliche Hitzeinsel.
Genau hier setzte das Entsiegelungs- und Kühlungsprojekt „COOLYMP“ an, im
Rahmen dessen der Platz nun
abermals ein völlig neues
Gesicht erhalten hat - und
diesmal wirklich zum Begegnungsort im dicht besiedelten
O-Dorf werden soll. Gestern
wurde die Eröffnung groß zelebriert — und der neue Platz
sofort von Hunderten BesucherInnen angenommen.
Die - politisch breit getragene - Umgestaltung umfasst eine neu geschaffene, begrünte
und erhöhte Fläche mit frisch
gepflanzten Bäumen (die ihre Schattenwirkung freilich
erst in einigen Jahren entfalten werden), eine überdachte
Bühnen- und Sitzfläche, kühlende Wasserspiele, Sprühnebel und mehr (Pläne: ARGE
LAUP/Machne & Glanzl).
Der entsiegelte und begrünte DDr.-Alois-Lugger-Platz wurd
Bäume natürlich erst noch wachsen müssen, um Schatten zu spenden.
Eine „seelen- wie schattenlose Betonwüste“ habe sich in
eine „kühle Oase der Gemeinschaft“ verwandelt, formuliert
es Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) blumig.
Planungs- und Klimastadträtin Janine Bex (Grüne) hebt
den Aspekt der Entsiegelung
hervor: Bestanden am Lugger-
Platz zuvor nur 14 Quadratmeter Grün (0,34 Prozent der
Gesamtfläche), sei jetzt mehr
als die Hälfte entsiegelt und
fast ein Viertel begrünt worden. Im Sommer erwartet sich
die Stadtführung künftig eine
Temperatursenkung von 3 bis
4 Grad. Ob der Kühlungseffekt
auch so eintritt, wird wissenschaftlich evaluiert.
Das große „COOLYMP“-Projektteam um Christine Schermer (Referat Stadtklima und
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Fotos: Rita Falk/TT
Umweelt) setzte stark auf Bürgerbeteiligung: Insgesamt gingen über 400 Ideen ein. „Was
für die Gemeinschaft gut ist,
weiß die Gemeinschaft selbst“,
meint Benjamin Plach (SPÖ),
der 2020 den ersten Antrag zur
Neugestaltung eingebracht
hatte. Die baulichen Herausforderungen waren beachtlich,
weil der Platz direkt über einer
Tiefgarage liegt.
Zum Gesamtprojekt zählt
auch die Neugestaltung des
angrenzenden Olympiaparks,
der durch Baumpflanzungen,
Hügelsetzungen, Bänke und
Aufenthaltsbereiche rund um
den Olympiabrunnen attraktiviert werden soll. Zugleich
wird das dazwischen liegende
Straßenstück auf das Niveau
von Platz und Park angehoben.
Diese Arbeiten sollen im Sommer abgeschlossen werden.
Somit wurden bzw. werden bei
COOLYMP insgesamt 8800 m?
Fläche umgestaltet.
Über 9 Mio. Euro investiert
Das Budget für die Neugestaltung von Platz, Park und
Straße betrug 2,76 Mio. Euro. Die Stadt-Tochter IIG investierte rund 6,4 Mio. Euro
in die notwendige Sanierung
der Tiefgarage, wobei auch ein
Treppenaufgang versetzt und
ein Lichtschacht überbaut
wurden. Insgesamt flossen
also über 9 Mio. Euro.
Wie die VertreterInnen der
Stadtpolitik sowie des Klimaund Energiefonds — er fördert
das Projekt mit 460.000 Euro —
betonen, soll COOLYMP nun
als Vorbild für künftige Platzgestaltungen dienen.