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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_13_Presse_OCR
- S.4
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Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Tom Turbo auf Irrwegen“, Seite 2
Von Manfred Mitterwachauer
em Großraum Innsbruck ist heute
nur eines zu wünschen: alles, nur
nicht wieder ein Stau-Chaos. So wie
zu Pfingsten. Dann, wenn wieder Tausende
Radl-Demonstranten am Nachmittag von
der Innenstadt aus zur Abfahrt Mitte strampeln, um von dort die paar hundert Meter
auf der Inntalautobahn bis kurz vor dem
Wiltener Tunnel zu kurven. Der „Fridays For
Future“-Protest richtet sich gegen die inner-
deutsche Blockade des Nordzulaufs beim
Brennerbasistunnel. Und da fragt man sich:
Was hat diese Demo dann in Tirol verloren?
Kommentar
Tom Turbo auf Irrwegen
„Fridays For Future“ ruft heute zur Radl-Demo gegen die deutsche Säumigkeit beim BBT-Nordzulauf auf: mitten durch
Innsbruck und auf der Inntalautobahn. Der zweirädrige Protest wäre besser vor der Bayerischen Staatskanzlei aufgehoben.
Unter den Verkehrsauswüchsen des Nord-
Süd-Transits hat die Tiroler Bevölkerung seit
Jahrzehnten zu leiden. Der hausgemachte
Verkehr sei da freilich nicht ausgeblendet.
Es ist auch wichtig und richtig, wenn gegen
die aktuelle Verkehrspolitik auf die Straße
gegangen wird. Allein die seit Jahren aufgeführte Farce des Dreierlandtags (Tirol,
Südtirol, Trentino) in der Transit-Causa wäre
Grund genug. Die am Donnerstag zu Ende
gegangene Neuauflage in Meran hat zwar
erstmals dem bis dato orchestrierten Usus
des Minimalkompromisses Lebewohl gesagt
und stattdessen das Aufzeigen der „Bruchlinien“ als demokratiepolitischen Meilenstein
abgefeiert. Eine Lösung des Brennerproblems
ist das aber ebenso keine.
Der FFF-Bewegung - 2024 fand bereits auf
der Autobahn ein Radl-Protest statt - gehen
die Planungen zum schienengebundenen
Brenner-Nordzulauf zu langsam vorwärts.
Da können Landeshauptmann Anton Mattle,
Verkehrslandesrat Rene Zumtobel und der
gesamte Landtag gleich mitradeln. Kritik und
Ärger darüber sind deckungsgleich. In Bayern
steht das Projekt auf der Kippe. Weil die Trasse polarisiert. Und Bürgerproteste hervorgerufen hat. Dass der BBT ohne Nordzulauf
in Betrieb gehen wird - dazu braucht es also
keinen Rad-Detektiv ä la Tom Turbo.
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Die FFF-Boitschaft ist die richtige, der
Adressat der falsche. Zuständig sind Bayerns
Ministerpräsident Markus Söder, der deutsche Verkehrsminister Patrick Schnieder und
die Deutsche Bahn. Also, liebe Radl-Protestierer: das nächste Mal bitte den Münchner
Ring oder die Zufahrt zur Bayerischen Staatskanzlei lahmlegen. S’warad wegen der Verantwortlichkeiten.
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auf den Seiten 1, 4, 17
manfred.mitterwachauer@tt.com