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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_13_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Girkinger muss Team umbauen“, Seite 12
Girkinger
muss Team
umbauen
Überraschende Kündigungen am
Tiroler Landestheater: Die beiden
Operndirektorinnen gehen nach
zwei Jahren wieder.
Von Markus Schramek
Innsbruck - Nach erfolgter
Mediation und vertraglich
besiegelter Streitbeilegung
zwischen Landestheaterintendantin Irene Girkinger
und ihrem kaufmännischen
Co-Geschäftsführer Markus
Lutz wurde es ruhiger in der
Chefetage des Musentempels
am Innsbrucker Rennweg.
Jetzt sorgt das Haus wieder
für Schlagzeilen der personellen Art. Per Presseaussendung gab Girkinger am Donnerstag aus heiterem Himmel
bekannt, dass die Leitung
der Sparte Oper kurzfristig,
schon mit Beginn der Spielzeit 2025/26 im
September, völlig
neu besetzt wird.
Die beiden bisherigen Direktorinnen Jasmina
HadZiahmetovic
und Katharina
Duda, erst seit
September 2023
am Tiroler Lan-
ganisatorisch“ eine nachhaltige Verstärkung.
Julia Spinola, künftige Co-
Direktorin neben Grüneis, ist
Dramaturgin, Librettistin und
h i ikj nalistin.
Seit 2023 ist sie Dramaturgin
für Musiktheater, Ballett und
Konzert am Staatstheater
Cottbus in Ost-Deutschland,
Unterschiedliche Verträge
Girkinger ist als Intendantin
mit einem Fünfjahresvertrag
bis Herbst 2028 ausgestattet. Die SpartenleiterInnen
(neben der Oper gilt dies am
Landestheater auch für die
jeweils zwei DirektorInnen
von Tanz und Schauspiel)
sind dagegen nur
für drei Jahre bestellt, also bis
Herbst 2026. Eine
Vertragsverlängerung über 2026
hinaus wäre jetzt
zu vereinbaren.
Gut möglich, dass
es dabei zwischen
Girkinger und
destheater (TLT) Irene Girkinger. ree:8m HadZiahmetovic
tätig, verabschie-
den sich wieder. Beide haben
„aus persönlichen Gründen
sowie aus Gründen der be-
und Duda zu Dif-
ferenzen gekommen ist.
HadZiahmetovic, die wie
Duda in Berlin lebt, soll dem
ruflichen Wei icklung
um eine vorzeitige Beendigung ihrer Verträge mit Ende
dieser Spielzeit gebeten“, wie
Girkinger mitteilen lässt.
Noch Anfang April hatten
HadZiahmetovie und Duda
an der Seite Girkingers das
Programm für die Spielzeit
2025/26 vorgestellt. Ein Programm, das die baldigen Ex-
Direktorinnen selbst zusammengestellt hatten und das
nun in neue Hände gelegt
werden muss.
Ohne Zeit zum Einarbeiten
Praktisch ohne Vorlaufzeit
werden ab Herbst zwei neue
Operndirektorinnen am
TLT tätig. Jeannine Grüneis
kommt vom Aalto-Theater in
Essen, wo sie als Leiterin des
Künstlerischen Betriebsbüros sowie als Chefdisponentin und Betriebsdirektorin
fungierte. Girkinger sieht in
Grüneis „künstlerisch wie or-
Land r als Opernregisseurin erhalten bleiben.
Schon während des Machtkampfs zwischen Girkinger
und Lutz soll sie einmal gekündigt, dies aber wieder zurückgenommen haben.
Auslastung schwankt stark
Die Sparte Oper am Landestheater konnte zuletzt
künstlerisch überzeugen,
Die Auslastung zeigte allerdings starke Schwankungen.
Die Richard-Strauss-Oper
„Der Rosenkavalier“ war nahezu ausverkauft, während
die Verdi-Oper „Falstaff“ zu
Beginn der Spielzeit äußerst
schwach besucht war.
Am starken Besucherrückgang und am Verlust von 1200
Abos hatte sich im Vorjahr
der heftige, über Monate andauernde Konflikt zwischen
Intendantin Irene Girkinger
und Co-Geschäftsführer Markus Lutz entzündet.
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SRl
Katharina Duda (I.) und Jasmina HadZiahmetovi€, hier bei der Programm-
vorstellung Anfang April, verlassen das Landestheater. Fonos: Aa Fa
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