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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Stadt übernimmt 47 Pflegebedürftige‘“, Seite 4

Stadt übernimmt
47 Pflegebedürftige

Schließung der Seniorenresidenz in Innsbruck zieht
weite Kreise. Kritik an der Vamed-Gruppe nimmt zu.

Von Peter Nindler

Innsbruck —- Zuerst die gute
Nachricht: 47 pflegebedürftige BewohnerInnen des Veldidenaparks bekommen einen
Heimplatz bei den Innsbrucker
Sozialen Diensten (ISD). Bis zu
22 MitarbeiterInnen wechseln
ebenfalls dorthin. „Der plötzlich auftretende Bedarf hat
uns als Heimbetreiber sehr gefordert und wird uns noch fordern, bis der Umzug vollzogen
ist“, sagt ISD-Geschäftsführer
Hubert Innerebner.

24 Betagte mit geringem
Pflegebedarf sollen während
der Umbauphase in der Seniorenresidenz bleiben und
mobil von den Johannitern
betreut werden. Mit der Sanierung begründete die Vamed Care ihren Rückzug als
Betreiberin. Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber ist froh darüber, dass
die Stadt den unschuldig zum
Handkuss Gekommenen ein
neues, qualitätsvolles und zukunftssicheres Zuhause anbieten kann. „Die Situation zeigt
wieder mal, wie wichtig es ist,
die Daseinsvorsorge in der öffentlichen Hand zu belassen
und nicht an profitorientierte
Unternehmen auszulagern.“

„Vorgehen inakzeptabel“
Vermutet wird nämlich, dass
nicht die Sanierung, sondern
die wirtschaftliche Situation
ausschlaggebend für die Kündigung der Residenz-, Pflegeund Dienstleistungsverträge
ist. 2023 schrieb die Vamed
Care ein Minus von 1,463
Mio. Euro, 2024 wurde sie von
einem Fonds übernommen.
„Die überraschende Schließung der Seniorenresidenz
ist inakzeptabel — der Betreiber steht hier klar in der Verantwortung“, meint etwa Gesundheits-LR Cornelia Hagele
(VP). Sie dankt den ISD sowie
dem Pflegepersonal, das von
der Seniorenresidenz mitkomme, „um schnell und zuverläs-

‚ Die Situation zeigt,

wie wichtig es ist,
die Daseinsvorsorge in
der öffentlichen Hand
zu belassen.“

Johannes Anzengruber
(Innsbrucker Bürgermeister)

‚ Die überraschende
Schließung der
Seniorenresidenz Veldidenapark ist aus meiner
Sicht inakzeptabel.“

LR Cornelia Hagele/ÖVP
sig für die betroffenen BewohnerInnen da zu sein“.

Für SPÖ-Chef LHStv. Philip
Wohlgemuth ist es ebenfalls
inakzeptabel, dass die Seniorlnnen im Veldidenapark
in ihrer sensibelsten Lebensphase mit massiver Unsicherheit konfrontiert sind. „Wenn
private und profitorientierte
Betreiber auf Rückzug schalten, bleibt die öffentliche
Hand zurück, um die Lücken
zu füllen — und die Verantwortung sowie die Kosten werden
letztlich auf die Allgemeinheit
abgewälzt.“

Seite 8 von 37

Die zur Vamed Care gehörende Vitality Residenz zieht sich Ende Juli aus
der Seniorenresidenz in Innsbruck zurück.

‚ Der Pflege- und
Gesundheitsbereich darf kein
Geschäftsmodell für
Investmentfonds sein.“

LHStv. Philip Wohlgemuth/SPÖ

(Parteivorsitzender)

, ‚ Das Trauerspiel beweist einmal mehr,

dass die Altenbetreuung

eine Aufgabe der öffent-

lichen Hand ist.“

Andrea Hasel
(Parteichefin der Liste Fritz)

Stadt Innsbruck und Land
Tirol müssten alles daransetzen, die Seniorenresidenz zu
übernehmen und ein dringend benötigtes Angebot in
der Stadt weiterzuentwickeln,
ist Liste-Fritz-Parteichefin
Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt. Sie schlägt dort
auch ein Ärztezentrum vor.

Gemeinsam mit den Eigentümern könnte laut der grünen
Gesundheitssprecherin Petra
Wohlfahrtstätter ein Modell
entwickelt werden, um im bisher privaten Heim öffentliche
Pflegeplätze bereitzustellen.

Fotoc Aıta Fak