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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_3_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Umdenken beim Thema Fliegen“, (Leserbrief), Seite 12
Umdenken beim Thema Fliegen
Thema: Klimaschutzkonferenz in
Wien, TT-Beilage 100 Jahre Airport Innsbruck und Klimaproblematik Fliegen.
D ie internationale Klimaschutzkonferenz „Austrian World Summit“ wurde
im Jahr 2017 in Wien ins Leben gerufen und findet in dieser Woche wieder in der Wiener Hofburg statt.
Angereist kommen neben
Vertretern aus Wirtschaft und
Politik der Initiator Arnold
Schwarzenegger — klarerweise im Privatjet, mit dem er
jährlich Hunderttausende
Meilen unterwegs ist. Empfangen wird er u.a. von Bundespräsident Alexander Van
der Bellen. Gemeinsam werden sie, wie jedes Jahr, konkrete Lösungen für die Klimakrise finden.
Das Ergebnis ist bis dato
gleich null! Der „Terminator“ wird — wie alljährlich bei
diesem Event - zu mehr Willenskraft aufrufen, um die
Klimaziele zu erreichen. Der
alte Gulfstream Ill-Jet, den
Arnie sein Eigen nennt, ist
ein wahres CO,-Monster. Ein
Passagier emittiert dabei auf
dem Hin- und Rückflug von
Los Angeles - dem Wohnort
Schwarzeneggers - in die alte
Heimat Österreich über zwölf
Tonnen CO-‚!
Wäre es möglich, dass irgendjemand - vielleicht sogar der Herr Bundespräsident — der „Öösterreichischen
Eiche“ flüstern könnte, dass
zwischen den USA und Europa monatlich Tausende
Linienflüge verkehren? Und
wie lange lassen wir uns von
„denen da oben“ noch an der
Nase herumführen?
Heini Mair,
6020 Innsbruck
ije interessante Beilage
über 100 Jahre Innsbrucker Airport klingt wie aus der
Zeit gefallen. Natürlich wird
mit keinem Wort erwähnt,
dass kerosinbetriebene Flugzeuge nicht nur extrem umwelt- und gesundheitsschädlich sind, sondern auch der
Mikroteilchen-Cocktail aus
Ruß, Ultrafeinstaub und Mikroplastik. Fasern aus Mikroplastik fliegen besonders weit
durch die Luft und werden
sogar in der Arktis und Antarktis nachgewiesen. Aber
diese Gebiete sind zum Glück
N S — ;
Der Flugverkehr auf der ganzen Welt nimmt jährlich zu. Der CO„-Ausstoß
dabei ist enorm und verstärkt die Klimaerwärmung.
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weit weg von Tirol. Der Lärm
und Dreck, den die Maschinen verursachen, werden
von den Betreibern sang- und
klanglos gebilligt und müssen von der Bevölkerung geschluckt werden.
Gesundheitsbelastungen
durch Airports sind schon
lange bekannt. Aber was
soll’s. Hauptsache, die Rendite stimmt. Privatjets können
Fotn: mago/Ffuessmann
weiterhin ungestört herumdüsen, und der Tourismus,
das stets als Totschlagsargument herhalten muss, wird
nicht beeinträchtigt.
Anstatt Alternativtransportmöglichkeiten zu fördern, wie
verbilligte Bus- und Zugverbindungen, wird lieber über
fehlende Flugverbindungen
nach Frankfurt und Wien gejammert. Inlandsflüge werden
in anderen Ländern verboten.
Immerhin. Leider in Austria
nicht. Derzeit wird eh an allen
Ecken und Enden rückwärtsgedreht und -gewendet, was
die Natur anbetrifft.
Eine irre Zeitenwende, in
der wir leben. Die nächsten
Generationen interessiert
scheinbar keinen der Verantwortlichen. Augen zu und
weiter Richtung Naturdesaster, im Namen des Kapitals,
das ist die dummdreiste Devise. Viel Spaß weiterhin!
Mag. Sytvia Dürr,
6020 Innsbruck