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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_3_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Innsbruck spekuliert mit Airbnb“, Titelseite
3.6.2025
Innsbruck
spekuliert
mit Airbnb
Mit Zustimmung der Stadt wird dringend benötigter Wohnraum weiter für
touristische Zwecke entzogen. Debatten gibt es weiter über den Leerstand.
Innsbruck - Die Landeshauptstadt ist mit durchschnittlichen Mieten von 21 Euro pro
Quadratmeter ohnehin ein
teures Pflaster. Geschätzte
7000 leer stehende Wohnungen verknappen den Wohnraum und treiben die Preise
weiter in die Höhe. Mit touristischer Kurzzeitvermietung
wie Airbnb lässt sich im Monat
ein Mehrfaches an Einnahmen erzielen. Mit bis zu 1500
Wohnungen wird das tägliche
Angebot auf Buchungsplattformen in Innsbruck beziffert.
Anstatt jedoch auf die
Bremse zu treten, genehmigt
die Stadt weiterhin, dass dringend benötigter Wohnraum
dem Wohnungsmarkt entzogen wird. So wie jüngst am
Südring. Ein Unterländer Immobilienentwickler hat dort
in zwei Etappen ein Gebäude mit Geschäftslokalen und
Wohnungen um rund zwei
Mio. Euro erworben.
Jetzt wurde der Antrag auf
Baubewilligung für die Ver-
wendungszweckänderung
von drei Wohnungen für die
Kurzzeitvermietung gestellt.
Neun Betten sollen für die
Vermietung zur Verfügung
stehen. Weil es sich um ein
„allgemeines Mischgebiet“
handelt und ein Gemeinschaftsraum errichtet wird,
gab es keine Einwände gegen
die Kurzzeitvermietung. Im
reinen Wohngebiet wäre das
widmungstechnisch hingegen nicht möglich gewesen.
Dass sich Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) und
Wohnungsreferent Georg
Willi (Grüne) gleichzeitig über
die Wohnungsleerstandsmeldungen für 2024 ausschweigen, sorgt zudem für Ärger
im Magistrat. Der Koalitionspartner, die SPÖ, verlangt
Aufklärung über diese Art der
Info-Politik. Zudem stellen
die Roten klar, dass die Leerstandsabgabe auch über 2026
fortgeführt wird. (pn, mami)
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