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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Ist da noch jemand?“, (Kommentar), Seite 2

Ist da noch jemand?

Die Innsbrucker Stadtpolitik mutiert seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Johannes Anzengruber zur One-Man-Show,
der seine grün-roten Koalitionäre nicht Paroli bieten können - und schon gar nicht die Opposition. Ein Alarmzeichen.

Manfred Mitterwachauer

folgen. Dass Johannes Anzengruber

seine Amtszeit als Bürgermeister von
Innsbruck voll auskostet, darüber besteht
kein Zweifel. Anzengruber hier, Anzengruber
dort - Bürgerferne kann man dem einstigen
politischen Quereinsteiger und späteren
VP-Abtrünnigen zwischen Golf-Auftritt, ESC-
Brandrede und Bogenfest-Stippvisite nicht
vorwerfen. Der Magistrat, der Stadtsenat und
der Gemeinderat - sie alle sind unter Anzengruber längst zur One-Man-Show mutiert.

l E in Jahr ist um, fünf weitere sollen noch

Anzengruber war zur richtigen Zeit an der
richtigen Stelle. Sein 2024er-Wahlsieg bei
der Bürgermeisterwahl hat alle überrascht.
Freund wie Feind. Das einstige Polit-Ränkespiel im Gemeinderat im Allgemeinen und
Stadt-VP-intern im Speziellen machte aus
Anzengruber ein gebranntes Kind. Nach au-
ßen locker und lässig, pflegen Anzengruber
und sein innerster (Berater-)Kreis im Rathaus
auch deshalb einen umso rigideren Kurs,
der kaum Widerspruch duldet. Auch seine
Koalitionäre hält Anzengrubers Team an der
kurzen Kontroll-Leine. Während sein grüner
Vize Georg Willi folglich agiert, als wäre er im

politischen Ausgedinge, kann oder will die
SP ihre neu gewonnene Macht noch nicht
wirklich auf den Boden bringen.

Von Seiten der Opposition hat Anzengruber ebenso nichts zu befürchten. Die Sammelfraktion „Tursky“ ist lediglich am Papier
noch existent. Während der VP-Teil plötzlich
auf Anzengruber-Kuschelkurs segelt, ist die
ehemalige Bürgermeisterpartei „Für Innsbruck“ nichts anderes als „a lebende Leich"“.
Und die FP? Stützt sich weiter auf den
Krückstock eines Rudi Federspiel, anstatt der
Generation rund um Markus Lassenberger
endlich das Ruder zu überlassen.

Seite 4 von 15

Anzengruber ist im Amt angekommen.
Auch in Vorgänger Willi wurden große Hoffnungen gesetzt. Das Ende ist bekannt. Anzengruber fehlt ein Korrektiv. Eines, das mit
der zweifelhaften Info-Politik seines Umfelds
aufräumt. Eines, das die Gemeinderatsarbeit
nicht länger als lästige Übung abkanzelt.
Und eines, das zum bisherigen Umsetzungs-
Schein mehr Sein einmahnt.

Lesen Sie dazu mehr
auf den Seiten 1, 4

manfred.mitterwachauer@tt.com