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Tiroler Tageszeitung

„Zähe Flecken, die Straßen in Innsbruck verdrecken“, Seite 24

Zähe Flecken, die Straßen
in Innsbruck verdrecken

Kaugummi am Asphalt — das findet man in Innsbruck an sehr vielen
Stellen. Für die Stadt ist die Entfernung eine Sisyphusarbeit.

Von Clemens Markart

Innsbruck - Über ganz Innsbruck verteilen sich hellgraue
bis pechschwarze Punkte
auf dem Asphalt, speziell auf
Gehsteigen. Kurz gekaut und
unachtsam entsorgt, fallen
Kaugummireste im Alltag
kaum auf — es sei denn, sie
bleiben am Schuh kleben. Dabei verursacht das kurze Kauvergnügen ein langfristiges
Problem. Denn Kaugummis
basieren fast ausschließlich
auf Erdöl. Dadurch sind sie
äußerst witterungsbeständig
und brauchen viele Jahre, bis
sie sich von selbst zersetzen.
Zusätzlich härten sie schnell
aus, wenn sie in den Boden
getreten sind. Sie verschmelzen förmlich mit dem Untergrund und können nur noch
mühsam entfernt werden.
Davon kann Peter Hölzl,
Amtsleiter der Abteilung Straßenbetrieb der Stadt Innsbruck, ein Lied singen. Die
Stadt habe schon verschiedenste Methoden ausprobiert, um die zähe Masse vom
Boden zu entfernen. Wirklich
effektiv sei bisher keine Technik gewesen. Hochdruckreiniger etwa würden nur teilweise funktionieren, weil sich
die Flecken bis in die Poren
des Untergrundes hineinfressen. Auch das händische
Abschaben sei nicht immer
zielführend. „Besonders

Aus Fugen und Ritzén wie hier beim Blindenleitsystem lassen sich Kaugummis besonders schwer entfernen. foı: Faik

schlimm ist die Situation bei
Natursteinen, Blindenleitsystemen, Ritzen und Fugen. Auf
glatten Flächen geht das Entfernen zumindest ein wenig
leichter“, sagt Hölzl.

Der Kampf gegen die Gehsteigverschmutzung stellt eine Sisyphusarbeit dar. Dennoch arbeite die Stadt ständig
daran, des Makels am Boden
Herr zu werden. „In den warmen Monaten versuchen wir,
die Flecken während unserer routinemäßigen Reini-

gungsaktionen zu entfernen“,
meint Hölzl. Alle könne man
dabei aber nicht beseitigen.
Seine Abteilung betreut insgesamt 380.000 m? an städtischen Gehsteigen. Auf dieser Fläche verteilen sich die
Kleckse nach einer einfachen
Regel: je mehr Menschen,
desto mehr Kaugummis. Deshalb sehen etwa die Flächen
am Hauptbahnhof oder Franziskanerplatz oder rund um
Sitzgelegenheiten stellenweise wie Mosaike aus.

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y

Für die Abteilung Straßenbetrieb sorgen Kaugummis
nicht nur auf dem Boden für
Ärger. Auch bei falscher Entsorgung verursachen sie viel
Mehraufwand. „Im besten
Fall wickelt man Kaugummis
beim Entsorgen in ein Stück
Papiertaschentuch“, so Hölzls
Appell. „Sonst müssen wir sie
wieder vom Mülleimer entfernen. Sie gehören auch nicht
in die Behälter für Zigarettenasche.“ Auf die Straße gehören sie erst recht nicht.