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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_28_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Politischer Günstling zog Reißleine“, Seite 22
Politischer
Günstling
zog Reißleine
Ein im Vorjahr von „Für Innsbruck“, ÖVP und FPÖ durchgeboxter Amtsvorstand in Innsbruck schmiss jetzt das Handtuch.
Innsbruck - Die Aufregung
im Innsbrucker Magistrat ist
nachvollziehbar. FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger spricht sogar von
einem „Personal-Beben“ im
Amt für ‚Allgemeine Bezirksund Gemeindeverwaltung‘
und führt das „rein auf die
grünen Machtphantasien und
Umbauten der Magistratsgeschäftsordnung“ zurück.
Was Lassenberger jedoch geflissentlich ausspart: Die im
Land mit Transparenz und
gegen Postenschacher werbende FPÖ spielte in Innsbruck bei einer mehr als fragwürdigen Postenbesetzung
mit. Natürlich mit kräftigem
Zutun der Stadt-ÖVP mit Vizebürgermeister Hannes Anzengruber und der ehemaligen Bürgermeisterliste „Für
Innsbruck“ unter Stadträtin
Christine Oppitz-Plörer.
Denn anstelle der erstgereihten und äußerst kompetenten Bewerberin kam ein
ÖVP-Vertrauter und Mitarbeiter von Ex-ÖVP-Wohnungsstadtrat GR Andreas
Wanker zum Zug. Und das
im zweiten Anlauf. Der grüne Bürgermeister Georg Willi
musste letztlich einsehen,
dass die nach einem Hearing
bestqualifizierte Beamtin politisch blockiert wird. Nicht
einmal eine geharnischte
Stellungnahme der Gleichbehandlungsstelle konnte
ÖVP, FPÖ und Für Innsbruck
zum Einlenken bewegen. So
stimmte Willi zu.
Der neue Amtsvorstand
der Bezirks- und Gemeindeverwaltung erhielt die vorgesehene Amtspauschale und
begann zu werken. Zuletzt
ging es dann um die Verfahrensabwicklung für die ab Februar geltende Impfpflicht.
In einer von Bürgermeister
Georg Willi geleiteten Sitzung mit mehreren Abteilungen wurde die Vorgangsweise
festgelegt, der neue Amtsvorstand sollte dafür die Personalstruktur in seinem Amt
festlegen. Um die zu erwartende große Anzahl an Verwaltungsstrafverfahren von
Hintergrund
Impfgegnern abzuwickeln,
sollte seine Abteilung um bis
zu 40 Mitarbeiter aufgestockt
werden.
Am Mittwoch teilte der
betreffende Spitzenbeamte
dann dem Stadtsenat mit,
dass er nicht imstande sei,
das Projekt für die gänzliche
Organisation und Umsetzung des Vollzugs der Impfpflicht umzusetzen. Er trat
von seinem Amt zurück. Jetzt
ist er wieder Rechtsreferent,
das Amt wird wieder neu besetzt. Man darf gespannt darauf sein, ob die „Polit-Posse“
eine Fortsetzung findet. (pn)
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