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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_02_13_Presse_OCR
- S.7
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Sexarbeit: ‚Ich stehe zu bestehenden strengen Regeln“, Seite 28
13.2.2022
® Forderungen nach Verbesserungen in dieser Branche werden
Sexarbeit: „Ich stehe zu
Der Beratungsverein iBUS kämpft — wie
berichtet — für Verbesserungen in der
e LR Anton Mattle
(OVP) stellt klar, dass er zu den Regelun-
Sexarbeit-Branche.
gen steht, eine stärkere Liberalisierung
Probleme mit sich bringt und er keine Lockerungen befürwortet. Gesprächsbereit
zeigt er sich bei der Sexualbegleitung.
laut © Der zuständige LR Anton Mattle (ÖVP) steht Rede und Antwort ® Er betont:
bestehenden strengen Regeln“
Wie sind die Arbeitsbedingungen für Sexarbeitende?
Es handelt sich um einen
äußerst sensiblen Bereich
und es ist auch nicht auszuschließen, dass es hier zu
Problemen kommen kann.
Durch die strengen gesetzlichen Regelungen sind aber
behördliche Kontrollen sowie eine effektive Tätigkeit
der Exekutive gewährleistet.
Ich halte es für wichtig, dass
es Organisationen wie iBUS
gibt. Nichtsdestotrotz sehe
ich in Lockerungen der Regelungen wenig Verbesserungen für Sexarbeitende,
sondern mehr Risiken, die
auf sie zukommen. Denn
eine stärkere Liberalisierung
bringt auch Probleme mit
sich — insbesondere in Bezug
auf illegale Organisationen
oder Gesundheitsfragen.
Deshalb benötigt es Aufklärungsprogramme und die
Möglichkeit beruflicher
Umorientierung, einen niederschwelligen Zugang zur
Gesundheitsversorgung,
ausreichend Frauenberatungsstellen und eine unbürokratische Rechtsberatung.
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Interview
LR Anton Mattle (ÖVP)
Der Verein fordert, dass
Sexarbeitende selbstständig
tätig sein können, um aus den
Fängen der Bordellbetreiber
zu entkommen. Doch viele
Vorgaben erschweren das.
Die Exekutive und auch
die Behörden bestätigen uns,
dass die bestehenden Regelungen eine gute Kontrollund UÜberwachungstätigkeit
gewährleisten. Das wollen
wir so beibehalten. Ich stehe
zu den strengen Regeln im
Bereich der Prostitution wie
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sie im Landespolizeigesetz
festgeschrieben sind. Einerseits wollen wir Prostitution
nicht verbieten, andererseits
wollen wir illegale Aktivitäten eindämmen. Eine Novellierung des Landespolizeigesetzes ist aktuell nicht vorgesehen. Es gibt einen Antrag
im Tiroler Landtag (Anm.:
von den NEOS), der auf eine
Evaluierung mit wissenschaftlicher Begleitung abzielt. Hierzu werden derzeit
Stellungnahmen eingeholt.
Auf Grundlage dieser wird
man eine Meinung bilden,
ob die bestehenden Regeln
angepasst werden müssen.
„Zur Verfügung stehende
Möglichkeiten ansehen“
Hausbesuche und die Sexualbegleitung für Menschen mit
Behinderung sind in Tirol verboten. Im Gespräch mit iBUS
sollen Sie sich für Veränderungen ausgesprochen haben.
Ich habe mit Vertreterinnen des Vereins iBUS ein
konstruktives Gespräch geführt. Im Zuge der Sexualbegleitung müssen wir uns
die zur Verfügung stehenden