Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung

„HNRX: ‚Ich sehe die Welt nur in Formen und Farben‘“ (Panorama,
Nachtrag vom 27. 2. 2022), Seite 2/3

Der Innsbrucker Künstler HNRX im Interview über_Urban Art - seine Leidenschaft, die er sich in ganz Europa zum Beruf gemacht hat

HNRX: „Ich sehe die Welt nur in Formen und Farben“

HNRX - hinter diesem Pseudonym ver- jenem Künstlernamen bekannt werden
stecken sich mittlerweile unzählige Wer- sollte, außerordentlich viel gemalt. Wer
ke in den Straßen Innsbrucks und ganz heute durch Innsbrucks Straßen geht, der
Europas. Schon im Kindergarten hat Ma- findet unter vielen der auffällig bemalten
ximilian Prantl, der Jahre später unter Wände diese vier Buchstaben.

HNRX, gesprochen „Henryx“, ist in Innsbruck zuhause, zeitweise auch in Hamburg. Das war aber nicht immer so. Von 2014 bis 2020
lebte er dort, wohin es ihn gerade trieb, reiste mit dem
Zug durch die großen und

Interview
y

kleinen Städte und machte
die Fassaden Europas zu seiner Leinwand. Fast in jedem
europäischen Land _ hat
HNRX seine Spuren hinterlassen. Seine Reisen sowie
seine Arbeit sind von der selben Leitlinie geprägt: „Meine Kunstwerke sollen nachhaltig sein: Ich betreibe eigentlich immer Farben-Upcycling, arbeite kaum mehr
mit Sprühdosen, sondern
nur mit Fassadenfarben und
da auch meist mit dem, was
gerade da ist. Viele Farben
kommen von der Deponie.
In anderen Ländern stellen
die Menschen auch oft einen
Kübel Farbe auf die Straße —
das nehme ich dann.“

In Osterreich und Deutschland muss HNRX meist mit
einer Genehmigung malen —
und diese auch nicht selten
vorzeigen. „Ich erlebe die
unterschiedlichsten Reaktionen, wenn mich jemand
beim Malen sieht. Die einen
halten dich für einen Vandalen, die anderen staunen und
stecken dir Geld zu - und ab
und zu ruft jemand die Polizei, damit die Genehmigung
auch überprüft wird.“ Andere Länder nehmen das nicht
so streng — die Menschen

Fotas: HNRX

Kunst auf Leinwand 2022

Seite 11 von 33