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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_1_Presse_OCR
- S.10
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Kronenzeitung
„Mountainbike-Trail ist seit Jahren gesperrt“, Seite 32/33
® Unmut in Innsbruck ®© Naturschutzrechtliche Genehmigung fehlt seit 2019 © Unklar,
wie es weitergeht
Mountainbike-Trail ist seit Jahren gesperrt
Der Nordkette Singletrail in Innsbruck war eine der
schwierigsten Mountainbikeabfahrten Europas. Seit
mittlerweile drei Jahren ist er gesperrt, was in der Szene
für Empörung sorgt. Laut Angaben der Stadt sei noch alles offen, die Innsbrucker Nordkettenbahnen sprechen
hingegen von Gesprächen bezüglich eines Rückbaus.
Steil, lang und sehr strapaziös — diese Adjektive beschreiben den ANordkette
Singletrail hoch über Innsbruck am besten. Der Start
liegt rund 200 Meter unter
der Bergstation Seegrube
der Nordkettenbahn. Mit
3,2 Kilometern Länge, 1030
Höhenmetern und einem
Gefälle von bis zu 36 Grad
hat der Trail nicht ohne
Grund den Ruf, eine der anspruchsvollsten _Freeride-
Strecken Europas zu sein.
2008 wurde von der Stadt
Innsbruck der Entschluss
gefasst, diesen Trail zu er-
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richten. Die Olympia Sportund Veranstaltungszentrum
GmbH (OSVI) wurde damit
beauftragt. Rund 40.000
Euro waren für die Umsetzung des Projektes nötig. An
Wartungskosten wurden
von 2010 bis 2015 jährlich
10.000 Euro gezahlt, 2016
bis 2019 waren es hingegen
jährlich 16.000 Euro.
Der Nordkette Singletrail
ist nichts für schwache Nerven, sondern für die Profis in
der Szene gedacht. Doch
unter ihnen herrscht Frust,
denn: Der Trail ist seit drei
Jahren gesperrt! Die natur-
schutzrechtliche Genehmigung sei nicht erneuert worden, wie aus einer Anfragebeantwortung von Amtsseiten der Stadt Innsbruck vom
10. November 2021 ergeht.
„Verwilderung sorgt für
immer mehr illegale Trails“
„Seit 2019 verwildert der
Nordketten Singletrail, sein
Zustand verschlechtert sich
zusehends. Von Jahr zu Jahr
steigen die Kosten, wenn
man ihn wieder auf Vordermann bringen möchte. Die
Nachfrage nach derart herausfordernden Trails in der
Innsbrucker Szene ist stark
gegeben. Die Folge ist, dass
es hier immer mehr illegale
Trails gibt“, schildert Lukas
Schobesberger von den Innsbrucker NEOS, der selbst erfahrener Downhiller ist.
Herausfordernd war der Trail mit Blick auf die Stadt Innsbruck
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Es gebe zwar weitere
Trails im Raum Innsbruck,
doch diese haben allesamt
einen leichten Schwierigkeitsgrad. „Richtig herausfordernde Trails, wie es der
Nordketten Singletrail war,
gibt es keine mehr. Etliche
Downhiller verlassen daher
regelmäßig Innsbruck und
fahren in Orte, die mit
schweren Trails auftrumpfen bzw. in solche Abfahrten
investieren — wie zum Beispiel Serfaus. Das ist für die
Alpenhauptstadt Innsbruck
durchaus peinlich, vor allem
weil sie sich ständig als Bike-
City bezeichnet“, übt Schobesberger massive Kritik.
„Wird sich zeigen, ob es
gute Lösung geben wird“
Doch warum wird der Trail
seit drei Jahren nicht mehr
betrieben? „Wir warten derzeit noch die Gesellschafterversammlung der Innsbrucker Nordkettenbahnen ab.
Interessant ist vor allem, wie
sich diese weiterentwickeln
wollen. Dann wird sich zeigen, ob wir eine gute und naturverträgliche Lösung für
den Nordkette Singletrail
zustande bekommen. Das
funktioniert allerdings nur
gemeinsam und miteinander“, sagt Vize-BM Johannes Anzengruber (OVP).
Er weist auf zwei neue
Trails im Raum Innsbruck
hin. Bei der nächsten Schönwetterfront soll der Stadtwald-Trail eröffnet werden.
Und im Bereich des Höttinger Bildes sei ein „nahezu
drei Kilometer langer Trail“
©
Das ist für die
Alpenhauptstadt
Innsbruck durchaus
peinlich, vor allem, weil sie
sich ständig
als Bike-City
bezeichnet.
Lukas Schobesberger,
Iinnsbrucker NEOS
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