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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_16_Presse_OCR
- S.5
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Kurier
KURIER
„Innsbruckern Taubenschlag wurde umgesiedelt“, Seite 18
16.4.2022
Innsbrucker Taubenschlag wurde umgesiedelt
Das Projekt zur Kontrolle der Population der Vögel wird am neuen Standort fortgeführt
Innsbruck. 1.650 Wohnungen =
betreut die städtische Immobiliengesellschaft IIG im Innsbrucker Stadtteil Olympisches Dorf. Vor einigen Jahren wurde dort die Belastung
durch Taubenkot für die Bewohner derart groß, dass die
IIG gemeinsam mit der Stadt
ein Projekt gestartet hat, das
die Vögel von Balkonen und
Fassaden fernhalten sollte.
Auf dem Dach einer
Schule ließ man einen Taubenschlag errichten, betreut
von einem rührigen Pensionisten, den viele nur als „Tauben-Toni“ kennen. Den Spitznamen hatte sich Anton
Zung verdient, weil er über
die Jahre zig kranke oder
verletzte Tauben und andere
Vögel gesund gepflegt hat.
Die Idee hinter dem Pro-
jekt: Im Taubenschlag finden 100 Nistpaare Platz,
denen gelegte Eier geklaut
und durch Attrappen ersetzt
werden. So wird die Population kontrolliert und von
Häusern ferngehalten. Zugleich bekommen die Vögel
artgerechtes Futter, damit sie
nicht krank werden.
Nun muss der Tauben-
2015 wurde
der Taubenschlag am
Dach einer
Schule eingerichtet, um
dort Geburtenkontrolle
zu betreiben
schlag — laut Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber (VP) aus baurechtlichen
Gründen — übersiedeln, „da
in Wohngebieten keine Taubenschläge erlaubt sind“.
Auf die andere Innseite
Das Vogelhotel hätte am bisherigen Standort gar nicht errichtet werden dürfen, so An-
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zengruber: „Aber mir war es
wichtig, dass der Taubenschlag erhalten bleibt.“ Er
wurde nun auf die anderen
Innseite ins Gewerbegebiet
Rossau umgesiedelt. Tierschützer hatten den Umzug
im Vorfeld kritisch gesehen
und befürchtet, dass die Tauben sich nicht an die neue Adresse gewöhnen und immer
wieder an den alten Standort
zurückkehren würden.
„Tauben zeigen sehr wohl
eine gewisse Ortsbindung,
sind aber durchaus fähig,
sich rasch neue Behausungen und Nahrungsquellen,
noch dazu in nächster Umgebung, zu erschließen“, hält
Christiane Böhm vom Innsbrucker Alpenzoo diesem Argument in einer Aussendung
der Stadt entgegen. C. WILLIM