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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_16_Presse_OCR
- S.4
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Pro Innsbrucker 17 € mehr“, Seite 30
16.04.2022
Pro Innsbrucker 17 € mehr
n ie Innsbrucker Jahresrechnung 2021 ist in
Grundzügen fertig und sie
bietet ein unter dem Strich
nicht unerfreuliches Ergebnis: Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bringt einen
Überschuss von 37 Millionen Euro. Das Finanzkissen
ist sogar noch ein bisschen
weicher geworden, denn
auch der Schuldenstand ist
gesunken. Nächste Woche
kommt der Bericht in den
Gemeinderat, die „Krone“
hat bereits heute die Eckpunkte des Zahlenwerks.
Die Einnahmen liegen mit
rund 437 Millionen Euro et-
„Viel zu wenig": GR Onay.
was über den Prognosen, die
Ausgaben etwas darunter.
Macht unter. dem Strich
einen satten „Überling“. Die
„Freie Finanzspitze“, also
die verfügbaren Mittel, betragen immerhin noch 27
Millionen Euro. Wesentliche Anteile haben dabei die
Gemeindemilliarden, die der
Bund ausgeschüttet hat, und
sprudelnde Kommunalsteuer-Einnahmen — auch
Ohne den darniederliegenden Städtetourismus.
Angesichts dieser Zahlen
fällt das Anti-Teuerungspaket in Höhe von 2,3 Millionen Euro, das Für Innsbruck,
ÖvVP und FPÖ kommende
Woche im Gemeinderat beschließen wollen, eher bescheiden aus.
„Das sind pro Innsbruckerin bzw. pro Innsbrucker
umgerechnet 17 Euro. Brauchen würde man 500 Euro“,
so die Maximalforderung
von ALI-GR Mesut Onay. Der
von ihm initiierte Runde
Tisch zur Teuerung soll am
29. April stattfinden.
„Man muss sich in Ruhe
anschauen, wer in welcher
Form Unterstützung erhalten wird“, sagt der für Soziales zuständige Vize-BM Han-
ber. Konkret
w1rd von den antragstellenden Fraktionen unter anderem eine „Mehrwertsteuerabgeltung bei den Strompreisen und/oder Zeitkarten
für den öffentlichen Verkehr“ vorgeschlagen. Die
Arbeiterkammer hat jüngst
errechnet, wie viel mehr die
Tiroler nun für Lebensmittel
bezahlen müssen: Gab eine
Familie mit einem Kind im
vergangenen Jahr noch
478,38 Euro im Monat für
Essen und alkoholfreie Getränke aus, so sind es jetzt
499,95. Das ist ein Plus von
21,57 Euro im Monat oder
260 Euro im Jahr — zusätzlich zu den Preissteigerungen bei Energie, Auto und
Wohnen. Das Beispiel Extrawurstsemmel (siehe Grafik oben) zeigt konkret, was
die Teuerung ausmacht.
Laut Zahlen der Statistik
Austria wurde die Jause in
ihren Einzelteilen um bis zu
12 Prozent teurer.
Doch zurück zur Jahresrechnung: Innsbruck steht
nun ersten Berechnungen
zufolge finanziell gut da,
wird aber kaum Dutzende
Millionen in die Abfederung
der Teuerung investieren
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können. Denn auch die
Schulden müssen bedient
werden, und in den nächsten
Jahren stehen einige endfällige Kredite an, Stichwort
Patscherkofelbahn. Dank
einer Auslagerung in die IIG
und vorzeitiger Rückzahlungen sank der Schuldenstand
von Ende 2020 von 181 Millionen auf 169 Millionen
Ende des Vorjahres.
Dementsprechend gesunken ist auch die Pro-Kopf-
Verschuldung — und zwar
von 1374 auf 1296 Euro
(-6%), was Innsbruck im
Vergleich der Landeshauptstädte gut dastehen lässt.
Vize-BM Hannes Anzengruber
Fato: Chris taf Birbaumer