Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_20_Presse_OCR
- S.6
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Schwierige Suche nach ‚Sieger-Technik‘ “, Seite 27
Schwierige Suche nach
„Sieger-Technik“
Innsbruck — Es wird das vielleicht größte Projekt der Innsbrucker Stadtpolitik in den
kommenden Jahren. Mit der
Dekarbonisierungsstrategie
muss der städtische Fuhrpark
auf emissionsarme Fahrzeuge umgestellt werden. Das
trifft vor allem natürlich die
Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB). Doch was die Dieselbusse künftig ersetzen soll,
das wird eine äußerst schwierige Entscheidung. Wie berichtet, arbeiten die IVB sehr
intensiv an der Suche nach
den besten Optionen.
Gerade der Winter hat dabei gezeigt, dass die Heizung
ein besonders großer Energiefresser ist — das führt sogar so weit, dass es Systeme
gibt, die Busse dann wieder
mit Aggregaten und fossilen
Brennstoffen heizen, um den
Fahrgästen den gewohnten
Komfort bieten zu können.
In den kommenden Mona-
ten wird sich die Stadtpolitik mit dem Thema intensiv
befassen müssen. Die FPÖ
erklärte gestern via Vize-
Bürgermeister Markus Lassenberger, dass man hinter
der E-Mobilitätswende stehe. Aber man fordert, „dass
andere notwendige Investitionen nicht darunter leiden
dürfen“.
„Die Vorgaben der EU und
des Bundes bedeuten für die
Kommunen oftmals beinahe
unfinanzierbare Investitionen. Den Klimaschutz folglich mit aller Gewalt durchzudrücken, koste es, was es
wolle, ist genau das, was uns
nun bevorsteht“, sagt Lassenberger. Nicht nur der FP-
Vizebürgermeister fragt sich:
Wie sollen Kommunen diese
Beträge noch stemmen können? Andere Bereiche dürften jedenfalls nicht darunter
leiden. VP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber
verweist darauf, dass in den
nächsten fünf Jahren „rund
25 Dieselbusse angeschafft
werden“. Da es noch keine
Sieger-Technologie für die
Nachfolge gebe, sei dieser
Schritt zu befürworten. Durch
den Einsatz von HVO-100, einem erneuerbaren Diesel,
der über ein Innsbrucker Unternehmen angekauft werden
kann, könnten die neuen und
zusätzlich die alten Busse der
IVB nahezu CO,-neutral unterwegs sein.
Einen anderen Weg fordert
Fritz Gurgiser vom Transitforum. Einerseits müsse jede
technische Möglichkeit der
Reduktion von Abgas- und
Lärmbelastung genutzt werden. Aber andererseits auch
zusätzlich jede Möglichkeit,
den Verkehr zu reduzieren —
etwa die Arbeit wieder zu den
Menschen zu bringen. Hier
fehle es der Politik an „geistiger Kreativität“. (mw)
Seite 6 von 35