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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_04_24_Presse_OCR

- S.9

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Tiroler Tageszeitung

de nach 14 Tagen bei Mitarbeiter
Daniel Matzneller nicht abgeholt,
werden diese dem städischen
Fundamt in Innsbruck ausgehändigt. Bei persönlichen Dokumenten, wie etwa Reisepässen, ist die
Frist eine kürzere: Bereits nach
drei Tagen werden diese an die jeweilige Behörde geschickt.

Ähnlich wie im städtischen
Fundamt lagern auch hier Dinge zum Kopfschütteln: ein Rollstuhl, komplette Wintersportausrüstungen, eine Rolle Drahtzaun
und sogar Zahnspangen. Schober
erinnert sich an noch etliche weitere kuriose Fundstücke: etwa
eine Zahnprothese, original verpackte Jalousien, eine Kanalrückstauklappe oder ein Deko-Samurai-Schwert. „Eine Zahnprothese
oder Gehhilfe sollte man eigentlich vermissen. Vieles wird aber
nie abgeholt.“

Auch Kinderwägen, Autoteile
(Autoreifen, Schneeketten und
KFZ-Kennzeichen) sowie insgesamt 67 Musikinstrumente
wurden bereits von den ÖBB-Mitarbeitern aus den Zügen gefischt
oder an den Bahnhöfen aufgesammelt. „Allein mit den Instrumenten, darunter Gitarren,
Trompeten und sogar eine elektrische Orgel, könnte man ein
gesamtes Orchester bestücken“,
sagt Schober. Die häufigsten

Fundstücke im vergangenen Jahr
waren Handys (257 Stück), gefolgt
von Rucksäcken (143) und Brillen
(115). 2021 wurden allein beim
ÖBB Lost& Found in Innsbruck
2254 Fundgegenstände aufgenommen, öÖsterreichweit waren
es 20.788.

Liegen bleibt schnell mal etwas - und der Zug ist abgefahren.
So ist es auch der Innsbruckerin
Olga Scholz passiert. Mit Sorgenfalten fragt sie bei Daniel Matzneller nach einer schwarz-braunen Handtasche. Der Mitarbeiter
holt ein Exemplar hervor, das erst
kurz zuvor abgegeben wurde. Die
Augen der Frau werden groß: „Das
darf nicht wahr sein, mir ist ganz
kalt geworden”, sagt die Innsbruckerin ungläubig.

Ein kurzer Dämpfer beim
Check der Tasche: Das Geld fehlt.
„Das kann ich verschmerzen”,
sagt Scholz, während sie ein Formular ausfüllt, das ihr Matzneller
reicht. Inzwischen stehen bereits
drei weitere Menschen an, die auf
ihr Glück hoffen. Denn eines ist
klar: So schlimm es ist, etwas zu
verlieren, so schön ist es, es wie-

der zurückzubekommen. [m]
Mehr auf www.f!t.com
Dorrt finden Sie ein Video zum

Besuch bei den Fundbüros.

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