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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_05_12_Presse_OCR
- S.11
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Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Willi: ‚Bin fuchsteufelswild*‘“, Seite 22
12.5.2022
Innsbrucks BM Willi: Widerstand gegen Personalpolitik.
Willi: „Bin fuchsteufelswild“
Foto: Christof Birbaumer
StR Elisabeth Mayr (SP):
Kein grüner Zweig in Sicht.
® Grüner Kandidat für Aufsichtsratsposten
beim Landestheater fiel durch: BM Willi tobt
© Gagen-Wirbel im Aufsichtsrat der IKB
® Doppelter Heizkostenzuschuss rückwirkend
M ittlerweile so verfahren
ist die politische Situation in Innsbruck, dass sich
die Fraktionen im Stadtsenat nicht einmal mehr auf
den kleinsten gemeinsamen
Nenner einigen können.
Diesen Eindruck vermittelt
die Innsbrucker Politik ja
schon länger, gestern kam
ein neues Kapitel in dieser
an Kuriositäten reichen Geschichte hinzu. „Wie man in
dieser Periode noch auf
einen grünen Zweig kommt,
weiß ich nicht“, seufzte SP-
StR Elisabeth Mayr am Ende
der Stadtsenatssitzung.
Was war passiert? Eigentlich hätten nur die Aufsichtsratsmitglieder der Tiroler Landestheater GmbH
um eine weitere Periode verlängert werden sollen. Während es bei Christine Oppitz-
Plörer (FI) und Irene Heisz
(SP) keine Probleme gab,
fiel der von den Grünen nominierte Kandidat David
Prieth bei der Abstimmung
durch. Vier Enthaltungen
(2x FP, FI, VP) waren der
Grund. „Ich bin fuchsteufelswild!“, fasste BM Georg
Willi das Geschehen im An-
schluss zusammen. „Das
verstehe ich nicht und ich
akzeptiere es nicht. Das ist
kleingeistig!“, schimpfte
Willi auf die „rechtskonservative Mehrheit“, die die Begründung schuldig geblieben
sei. In der letzten Periode sei
die Bestellung von Prieth,
einem Vertreter der freien
Kulturszene in Innsbruck,
kein Problem gewesen.
Eine Begründung lieferte
dann VP-Vize-BM Johannes
Anzengruber: Er kritisierte
Unklarheiten betreffend
Wirtschaftlichkeit und Vorgangsweise bei der Nicht-
Weiterbestellung von Tanzchef Enrique Gasa Valga.
„Wir waren nicht eingebunden“, Kkritisierte Anzengruber den Stadtchef. Dieser
solle Vorschläge machen,
diese besser absprechen
„und uns nicht ständig vor
den Kopf stoßen“. Wie Willi
in dieser Causa fortfahren
will, ließ er gestern offen.
Auch Grün-StR Uschi
Schwarzl ließ ihrem Arger
freien Lauf. „Das ist ein großer Tabubruch und ein Affront gegen die freie Kulturszene“, sagte sie. Tabubruch
Foto: Andreas Fischer
/ Yn
Vize-BM Anzengruber (VP):
„Waren nicht eingebunden.“
deswegen, weil es 30 Jahre
üblich gewesen sei, die Vorschläge der anderen Parteien
zu akzeptieren und sich
nicht einzumischen. Die Begründung Anzengrubers bezeichnete sie als „schnell zusammengeschusterte Ausrede“. Jede Intendanz lege die
künstlerische Leitung selber
fest, das werde auch im Land
so gesehen: „Seid ihr da mit
der Landes-OVP nicht abgesprochen?“, fragte Willi in
Richtung Anzengruber.
chiffbruch erlitten die
Grünen auch bei einer
anderen Aufsichtsrat-Personalia: BM Willi ist es im Juli
des Vorjahres gelungen,
Prof. Andreas Altmann, Rektor des Management Centers Innsbruck (MCJ), als
Aufsichtsratschef der Innsbrucker Kommunalbetriebe
zu gewinnen. Doch entweder war Altmann über den
Arbeitsumfang dieser Tätigkeit nicht richtig informiert
oder BM Willi ließ ihn über
die Höhe der damit verbundenen Entschädigung im
Unklaren. Jedenfalls hätte
im Stadtsenat schon zweimal eine Sonderregelung bezüglich finanzielle Vergütung beschlossen werden
sollen, zweimal scheiterte
das Ansinnen krachend: Für
eine Erhöhung der Diäten
stimmten nur die Grünen,
die anderen fünf (zwei FPO,
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Foto: Christof Birbaumer
Kultur-Landesrätin Beate
Palfrader positiv getestet.
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
kurz notiert
VP, FL, SPO) waren strikt
dagegen. Der Grund: Die
Höhe der Vergütungen wurde nach einer Studie mit
dem Land festgelegt und im
Gemeinderat beschlossen.
Eine Rückkehr zu den Gagen früherer Jahre stünde
diesem diametral entgegen.
ückwirkend wird in Inns-
bruck der von 50 auf 100
Euro verdoppelte Heizkostenzuschuss ausbezahlt. Das
wurde gestern im Stadtsenat
einstimmig beschlossen.
„Auf meine Antragsinitiative hin“, betonte Anzengruber. Die SPO freute sich
ebenfalls, sie habe die Forderung beim Runden Tisch
gegen Teuerung erhoben.
andesrätin Beate Palfra-
der wurde gestern positiv
auf Covid getestet: „Mir
geht es gut und ich habe derzeit milde Symptome. Ich
werde meine Amtsgeschäfte
von zu Hause aus führen.“
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