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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

ig O

Ein Platz an der Sonne (bis zu deren Untergang ...): Die geräumige Torrasse Ist In der warmen Jahrezeit viel bemutzter

„Maßgeschneidert Single-Wohnung“, Seite 57

„Wohnraum”; Lesen - meben Stricken das grüßte Hobby von Eva-Marla Soens,

—*

Maßgeschneiderte Single-Wohnung

Eva-Maria Sens, die designierte künstlerische Direktorin der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, hat
im Innsbrucker Stadtteil Hötting ein Wohnnest gefunden, das sie auf Anhieb ins Herz geschlossen hat.

on Peter Horhager

Innsbruck — ‚Glückskind”
liest man unmittelbar nach
Betreten des Wohnraums,
eingerahmrt zwischen zahlreichen Bildern und Drucken
an der Wand, das eindeutige
Rückschlüsse auf die Bewohnerin zulässt. „Ich fühle mich
tatsächlich als Glückskind“,
bestätigı Eva-Maria Sens ihren aussagestarken „Wandschmuck” . Um deren Domizi
handelt es sich nämlich. „Es
war wirklich ein Glück, dass
ich diese Wohnung ergattert
habe“, bekräftigt die zukünftige künstlerische Direktorin
der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik und führt
mich beim Rundgang zuallererst auf die geräumige Terrasse. Diese bietet nicht nur
Platz für Sitz- und Liegegarnitur, Eva-Maria Sens zieht
dort - in Töpfen — sogar eigene Tomaten, Paprika und anderes Gemüse. Und verweist
auf das Panorama, das sich
vor unseren Augen ausbreitet. Glungezer, Patscherkofel, sogar die Serles spitzelt
hervor, vom Norden grüßt
die Frau Hitt - die Aussicht
ist, speziell für eine Flachländerin, atemberaubend. Eva-
Maria Sens kommt nämlich
aus Ornbau, einem kleinen
Nest bei Nürnberg. Dabei war

Baumen (we und mzatschen viei Drüßer ıe Aufnatune entsland vor eisagen Wochen) und sogar Gemuse Doht
£va Marla Sons auf der Terratse Innsbruch begt der Främkan Qquasi zu Fußen

der erste Eindruck, den sie
von ihrer neuen Wahlheimat
hatte, alles andere als berauschend. „Die Stadt will mich
nicht haben”, schildert sie ihren ersten Eindruck, als sie an
einem dunklen Regentag, die
Berge wolkenverhangen, in
Innsbruck aus dem Zug stieg.
Als ‚Schuhschachtelgefühl”
umschreibt sie ihre erste Begegnung. Bei Sonnenschein
schaut alles anders aus und
daher erlebte die Stimmung
der aus Deutschland „Zugereisten” dann einen massiven
Umkehrschub.

Eva-Maria Sens ist seit
März 2015 in Tirol. Damals
wurde sie als Leiterin des
Künstlerischen Betriebsbüros ins Festwochen-Team
berufen. „Ich liebe meinen
Job”, betont sie sieben Jahre
später. Sie ist ja, wie eingangs
erwähnt, zur künstlerischen
Direktorin aufgestiegen, als
musikalischer Leiter löst
im kommenden Jahr Ottavio Dantone Alessandro De
Marchi ab, kaufmännischer
Direktor wird der bisherige Geschäftsführer Markus
Lutz. Die Festwochen erieben
heuer bereits ihre 46. Auflage
und finden vom 12. Juli bis 28.
August statt. Unter dem Leit-

Ertfinung der Festwochen 2021 LH Gunther Platiner. Masstro Abessandro
De Marchi, GF Martin Lutz und Divektorin Eva-Maria Sens (v. 1).

Veranstaltungen freuen. „Das
breite und wahrlich facettenreiche Programm reicht von
drei szenischen Opern über
gen sakraler Musik bis zu kostenfreien Open-Air-Veranstaltungen sowie Workshops
präzisiert Eva-Maria Sens.
Die Musik — ja, die wurde
ihr wohl schon in die Wiege
gelegt. Der Papa ist ein passionierter Musiker. „Ich war
vier Jahre alt”, erzählt sie,
„da habe ich an einem Spielzeugstand eine rote Blockflöte aus Plastik entdeckt,
die dann zu meinem ersten
Instrument wurde.” Letztlich hat sie dann, nebst Saxophon und Klavier, die ganze

x g n

motiv „B * dürfen
sich die Festwochen-Fans
auf mehr als 50 verschiedene

F gespielt. Und
dass sie ein Musikgymnasium absolvierte, war mehr als

heliegend. .H k
die manchmal aufgrund der
Instrumentenzusammensetzung chaotisch klang,
prägte meine Kindheit und
Jugend” , erinnert sie sich. Neben Mama und Papa waren
da noch vier jüngere Brüder
— es war also ein beachtliches
Ensembie, das die Familie
Sens bildete.

Nach einem Germanistik- und Geschichtestudium
landete die Fränkin letzılich
aber wieder bei der Musik_Als
Tourmanagerin fing sie beim
Kammerorchester Basel an
und blieb diesem Klangkörper sieben Jahre lang treu.
„Ich habe diese Tärigkeit geliebt, wei ich nicht nur eine umfassende Ausbildung
als Musikmanagerin erhielt,
sondern auch viele Künstler

kennen lernte und ein noch

zuch der Puschenbereich

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heute wichtiges Netzwerk
ute.”

Die Suche nach Neuem
(„man darf nie stehenbleiben"”) führte sie dann nach
Innsbruck. Wo sie nun bei
den Festwochen ihr Herzbiut
einbringt. „Dieses Musikfestival ist ein jJuwel und überhaupt nicht alt oder museal”, betont sie. Wobei sie als
weiteren Glücksfall den Arbeitsplatz im Haus der Musik
nennt. „Das ist ja ein musikalischer Sammeltopf, in dem
sich die Vertreter der jeweiligen Musikrichtungen gegenseitig befruchten”, schwärmt
sie. Außerdem ist er — und
damit sind wir wieder beim
Woh der K
gerin — nur rund 15 Fahrradminuten von ihrer Wohnung
entfernt. Das Mehrparteienhaus in der Nähe des Botanischen Gartens Begt an einer
wentg befahrenen Straße und
hat fast dörflichen Charakter. Auf der Wiese nebenan
grasten bei meinem Besuch
Schafe. Nach ihrer Verpflichtung nach Innsbruck hat sie
„wochenlang inseriert und
Inserate gelesen” und dann
schließlich dieses Wohnnest
gefunden und sich auf Anhieb darin verliebt.

Die Wände, an denen ich
das „Glückskind” entdeckte,
gehören übrigens zu einer

Oflen und heii ist. wie jeder Raum, Strichen - das ist ür Eva-Maria Sans der Ausgieich zum Alagsstrens.

ganzen ‚Erinnerungsecke”“.
Fotos der Beatles und von
Pippi Langstrumpf („sie war
die Heidin meiner Kindheit”)
sowie diverser Jazzgrößen
dokumentieren, wer - neben
klassischer Musik — den Ton
angab und -gibt. Die Couch
darunter ist auch „Arbeitsplatz”, als Ausgleich zum
beruflichen Stress greift Eva-
Maria Sens nämlich zu Wolle und Nadeln — sie strickt!
Und auch dazu es einen
Spruch an der Wand: „What
du you think about when
you’re knitting?“

Apropos Ton: Diesbezüglich ist auch die große CD-
Sammlung anzuführen. Und
dass sie eine „fanatische Leserin” (© Eva-Maria Sens)
ist, beweist die Bücherwand.
Dass sie ‚an aBem hängt”, belegen das Nachtkästichen der
Oma (.das hat mich an alle
bisherigen Wohnraum-Stationen begleitet”) und einige
andere Möbelstücke. Sie sind
es. die die Wunschkriterien
der Bewohnerin erfüllen, die
da lauten: „heil*, „funktional“, gleichzeitig „einladend“
und „gemürlich”. Und noch
etwas kommt dazır Die Lage
der Wohnung kommt auch
dem Freizeitverhalten entgegen. denn die Jogging-Touren
beginnen direkt an der Haustüre ...

Dars darı Musik LbuR ( und mmar nacht nr „afe”) vorrieht wcCh von R!