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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_06_2_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
Tauben sind auch in der Höttinger Au ein Dauerthema - im Bild ein Taubentreffen am Dach eines Hauses in der Flschnaiomßo
unerwünschte „Überraschungseier“ am Balkon. Die Stadtpolitik will das brisante Thema über einen neuen Wildtierbeauftragten angehen. — Fows: pivat,|
„Taubenproblem betrifft nicht nur das O-Dorf“, Seite 24
, brütende Vögel unı
Taubenproblem betrifft
nicht nur das O-Dorf
Auch in anderen Innsbrucker Stadtteilen kämpfen Anrainer gegen Kot
und Nester am Balkon. Fütterungsverbote würden zu wenig kontrolliert.
Innsbruck —- Seit die Stadt
Innsbruck den Taubenschlag
vom Olympischen Dorf quer
über den Inn in die Rossau
verlegt hat, häufen sich im O-
Dorf und dem angrenzenden
Neu-Rum die Anrainerbeschwerden: Berichtet wird von
massiv verschmutzten Balkonen und Fensterbrettern, von
umherirrenden Tauben auf
Futter- und Nistplatzsuche —
während am neuen Standort
des Taubenschlags weiterhin
buchstäblich keine Taube zu
schen sei.
Doch auch aus anderen
Innsbrucker Stadtteilen melden sich vermehrt Anrainer
bei der 7T, die ebenfalls von
gravierenden Problemen mit
Tauben berichten. Einer der
Hotspots ist dabei die Höttinger Au: Seit Jahren habe man
mit starken Belastungen zu
kämpfen, erzählt ein Anrainer
aus der Fischnalerstraße, Besonders schlimm sei die Situation, wenn er und seine Frau
länger nicht zu Hause seien:
Dann finde man am Balkon
neben Unmengen an Taubenkot auch schon mal brütende
Tauben in einem Nest vor -
wie das bei ihm etwa letzten
Sommer der Fall gewesen sel.
„EBine Woche Abwesenheit
reicht schon“, meint der Bewohner, „die Tauben sind dabei sogar unter dem Netz hindurchgeschlüpft.”
Mit der Politik sei er selt
Jahren in Kontakt, er habe unzählige Fotos übermittelt und
sogar den 77-Ombudsmann
eingeschaltet. „Getan hat sich
aber rein gar nichts.” Die Politik nehme das Taubenproblem offenbar nicht ernst. Ein
Aspekt ärgert den Anrainer be-
sonders: dass das ortspolizeiliche Taubenfütterungsverbot
— auf das die Stadt regelmäßig
hinweist, Anm. — nicht ausreichend kontrolliert werde. Ob
in der Fischnalerstraße, am
Bahnhof oder am Marktplatz,
überall werde „mit Wissen der
Politik“ Neißig gefüttert. „Dies
kurbelt eine Vermehrung der
Tauben stark an, weil Jungtauben ja schon nach fünf Monaten jährlich zwei bis vier Eier
ausbrüten - am selben Ort, wo
sie geboren wurden,“
Doch „nicht einmal das
Aufstellen von Verbotstafeln
an den Fütterungsorten“ werde seitens der Politik weiterverfolgt, kritisiert der Innsbrucker, erst recht nicht der
Vorschlag, etwa im Bereich
Fischnalerstraße die Errichtung eines Taubenschlages zu
prüfen. In den Schlägen wer-
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den Taubeneier ja gegen Attrappen ausgetauscht,
Unverständlich ist für den
Anrainer auch, dass Bewohner
selbst für Taubenschutzmaßnahmen aufkommen müssten, während ertwa das Land
Tirol im Vorjahr 100.000 Euro
an Steuergeldern für Taubenabwehr am Landhaus ausgegeben habe (aus Mitteln der
Covid-Konjunkturoffensive,
was seinerzeit auch die NEOS
kritisiert hatten, Anm.).
In der Stadtpolitik ruhen
die Hoffnungen, wie berichtet, u.a. auf der wiedereingeführten Stelle eines/einer
Wildtierbeauftragten, Laut
Stadt liegen sechs vielversprechende Bewerbungen vor, die
Hearings sollen zeitnah stattfinden und der Posten ob der
dringlichen Situation rasch
besetzt werden. (md)