Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_17_Presse_OCR
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Tiroler Tageszeitung
zwei Frauen d
sei ohnehin nur gegen die
Pflicht zur Impfung auf-
getreten. Zur häufig geäußerten Kritik, dass bei den
Demos auch Menschen
waren, die gelbe Sterne
trugen, sagt er: „Als icham
Landhausplatz geredet
habe, waren bis zu 12.000
Leute, mir ist nichts aufgefallen.“ Es sei jedenfalls
übertrieben, wenn man
behaupte, Impfskeptiker
würden so verfolgt wie
einst die Juden. Nazivorwürfe seien inflationär,
egal ob man sich gegen
die Corona-Maßnahmen
positioniere oder für eine
rigide Einwanderungspolitik eintrete. Als Strafverteidiger vertritt er auch
Angeklagte mit Migrationshintergrund, worin
Kollegen einen Interessenkonflikt orten. Seine
Argumentation ist knapp:
„Jeder Mensch hat ein
Recht auf Verteidigung.“
Vielfach vertritt er Suchtgiftklienten, er ist nicht
für die Legalisierung von
Haschisch, aber für „Therapie statt Strafe“. Derzeit prozessiere er gegen
die Tirol Kliniken, da eine
drogensüchtige 13-Jährige nicht zwangsweise in
der Psychiatrie behandelt
wurde und dann an einer
Überdosis starb.
Was hält der Jurist von
Justizministerin Zadie?
Man spüre sie nicht, so
Abwerzger, der, wie er
sagt, in der ÖVP/FPÖ-
Koalition als Justizminister im Gespräch war. Da
seine Frau eine Übersiedlung ablehnte, sei die Sache schnell geklärt gewesen: „Vater zu werden war
für mich eine bewusste
Entscheidung, ich wollte
nie der Onkel aus Wien
sein.“ Zur Aussage von Ti-
rols Gemeindepräsident
Ernst Schöpf, man müsse mehr Zuzug zulassen,
da die Österreicher die
Fortpflanzung aufgege-
T Landtagsä Wahl 2022
Unterwegs mit
Markus Abwerzger wurde im Oktober 1975 in
Dombirn geboren (Waage). Er ist Anwalt und
FPÖ-Politiker, seit 2015
Abgeordneter zum Tiroler
Landtag. Im Juli wurde
er als Tiroler FPÖ-Chef
mit 97,9 % bestätigt. Der
blaue Spitzenkandidat ist
verheiratet und hat eine
Tochter.
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as Sagen“
ben hätten, meint er, so
schnell dürfe man sich
nicht geschlagen geben.
Die Politik müsse Wahlfreiheit ermöglichen,
damit die Kinder in den
ersten Jahren mit guter
finanzieller Ausstattung
zuhause oder auswärts
betreut werden können.
Stolz zeigt er Babybilder
seiner Tochter. Auf einem
streckt sie die linke Faust
in die Höhe: „Gemeinderat Mesut Onay (Ex-Grüner, ALI, Anm. der Red.)
sagte, das wird aber eine
von uns“, ist er amüsiert.
Politische Kontrahenten
erklären, Abwerzger sei
sympathisch, im Gegensatz zu Kickl. Abwerzger,
der in einer schlagenden
Burschenschaft ist, pariert: Kickl sei halt strenger. Nachsatz: „Kickl finden viele sympathisch.“
Zum Mittagessen geht"’s
ins Stiegl. Der Kellner, ein
Pakistani, ist 2015 nach
Österreich geflohen. Er
spricht sehr gut Deutsch.
Er gehöre zu den wenigen,
die sich integriert hätten,
bemerkt der FPÖ-Chef.
Ob Asylwerber, die ihre
Lehre hier abschließen,
bleiben sollten? „Nur wer
einen positiven Asylbescheid hat, darf bleiben.
Während des Verfahrens
eine Ausbildung zu machen, könnte als Schlupfloch dienen.“ Die Verfahren müssten schneller,
binnen eines halben Jahres, erledigt werden.
Bleibt der Wahltipp: „Es
wird spannend“, sagt Abwerzger. Diplomatie ist
neben Ausgeglichenheit
ein Merkmal der Waage,
steht zumindest auf den
Zuckersackerln.