Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_07_21_Presse_OCR

- S.15

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_07_21_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
20er

8_ DOSSIER

JULI/ZAUGUST 2027
NR_ 23

Weg und die Sternwartestraße ein Rumpfdasein
als Sackgassen, in Sicht- und Rufweite voneinander. Dazwischen liegen, folgend der ursprünglich
terte oder geschotterte private Zufahrten und eine
Gärtnereibrache, deren Wegabschnitt, mittendrin, nach wie vor der Sradt
gehört. Das führt zu der

bezettelt, Unterschriften sogar fernab des betroffenen Gebiets gesammelt, Videos ins Netz gestellt, auch eine Bürgerversammlung fand statt.
Besitzstandswahrung verbirgt sich hinter vorgeblichen Sicherheitsbedenken und Umwelranliegen, der geplante Durchstich kommt als Dolch-

stoßlegende daher. Weist

man Anrainerinnen und

paradoxen Situation, dass »„Mit dem Rückzug Anrainer darauf hin, dass
die Stadt Innsbruck aufhal- Kommunaler Strukturen _ der fragliche Streifen ohneber Strecke einen langen wurde Höttin hin durch befestigte Zubesitzt, zu dem sic leider - reduziert sich deren Argukeinen Zutritt hat, weil e gegeneinander mentation. rasch auf den
den Rest des Weges ver- ausgefochtener ä:."i„ „Wir wollen unsere
scherbelt hat und nun um ivatintere “ haben.”
Rückkauf streiten muss. Pr HN

Aus ihrer Sicht verständlich.
Radfahrten oder Spazier- Dass cine (teilweise) Grundgänge aus beiden Richtun- ablöse einen gravierenden

gen enden in frustriertem

Risckzug: Warum kommt man hier nicht durch?
Dafür bräuchte es cben diesen einen Lückenschluss zwischen Sternwartestraße und Großer-
Gott-Weg, in Form eines Rad- und Fußwegs.
Ein mikroinvasiver Eingriff ins private Wohnidyll. Die Routenführung erfordert, dass private
Zufahrten zwar abzulösen wären, aber insofern
erhalten blicben, als der Radweg Rz laut Rad-
Masterplan „im Mischprinzip mit Änrainerverkehr” geführt wird. Wartung und Schneeräumung auf Gemeindekosten.

Dennoch hat sich dagegen eine rege Anwohnermitiative formiert, unter Zuhilfenahme der Liste
Fritz, Plakate wurden an Zäunen befestigt, Autos

Darf die Radierin hier künftig durch? Das

ist noch nicht entschieden. Anwohnende

fürchten, die Kreuzung vom Großer-Gott-
Weg zum Spaeckweg könnte zum Konfliktbereich werden,

S baa rr

2 unterwarf. Der Kauf der

1

C — Aa

Eingriff in private Rechte
bedeutet, steht außer Frage, Gesetzlich isı sie
streng geregelt. Enteignungen erfolgen gegen
Entschädigung und sind im öffentlichen Interesse zulässig, dies aber nur dann, wenn die Eigentümerinnen und Eigentümer dem Verkauf nicht
zustimmen. Meist geht es bei solchen Figentumsbeschränkungen darum, Verkehrsflächen und
öffentliche i n herzustel-
Jen. (Bereits jetzt führt der umstrittene Weg kommunale Abwasser-, Gas-, Wasser-, Strom- und
Fernmeldeleitungen und ist somit für Wartungsfahrzeuge zugänglich.) Die öffentliche Hand
muss können, wenn sie das Gemeinwohl über private Eigentumsrechte steflt, Ist also
der Durchstich zwischen Sternwartestraße und
Großer-Gott-Weg unumgänglich? Was lernen wir
vom Fall der Höttinger
Aufschließung über umweltfreundliche Mobilirät?

Unsere Städte wuchsen
durch und für fhre Bewohner. Ab den Sechzigerjahren motorisierten sich diese zunehmend, was zu
einer problematischen Dominanz des PKW-Individualverkehrs führte, der
sich die Raumordnung

Frühstückssemmeln im
n heute, gerade in Hötting,
das Alitagsbikl, So wurden
Fahrspuren zu eng und Parkplätze knapp. Die
gebirgsbedingt beengte räumliche Lage Innsbrucks sorgte dafür, dass im öffentlichen Raum
der Plafond für den Platzanspruch privater PKWs
(mindestens zehn Quadratmeter pro Gefährt)
längst erreicht ist, wovon die erweiterte Parkraumbewirtschaftung zeugt, aber auch die dichte-

Seite 15 von 22

Noch fristet der Großer-Gott-Weg In
Hötting ein Rumpfdasein.

© Jnnn Alrn

re Taktung öffentlicher Verkehrsmittel und der
Ausbau des Radwegnetzes, Durch die Abgaswolken schimmert die Erkenntnis, dass immer mehr,
immer breitere Autostraßen und Parkflächen immer mehr Autoverkehr im Schlepptau ziehen, Wir
alle kennen es; An Winter- und Regentagen,
wenn nur die ganz Harten auf dem Rad oder zu
Fuß unterwegs sind, crliegt unsere Stadt dem
Verkehrskollaps. Auch Offis stecken dann im
Stau, Alle fluchen.

Klimawandel, Erderhitzung und Feinstaubbelastung erfordern dringend einen Mobilitätswandel.
Heute gibt die Kostenexplosion fossiler Treibren ausgebaut und für ihre Benutzerinnen und
Benutzer gesichert, das Primat des PKW gebrochen, Denn der Verkehrsscktor verursacht in Usterreich 30 Prozent der Gesamtemissionen, davon
entfällt ein hober Teil auf die Städte, Bis 2040
sollen start derzeit 60 Prozent der Verkehrswege
„nur” mehr 42 Prozent mit dem Auto

Jegt werden, üm die gebotenen Klimazicle zu erreichen.

Die Stadt ist hier Gamechanger: Leichter als eine
Landgemeinde kann sic alternativen Mobilitztsformen eine Infrastruktur bereiten. Im Rahmen
der österreichischen Aktion klimaaktiv.mobil
wurden den Gemeinden für den Rad- und Fußverkehr 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, doch allein für den Ausbau des Radwegnetzes bräuchte es jährlich 800 Millionen Euro.