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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_08_5_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Kopf des Tages“, Seite 2
Kopf des Tages
Jäger des
verlorenen
Schatzes
Alessandro De Marchi
(Intendant der Innsbrucker Festwochen)
eute Abend ab 18.30 Uhr im Tiro-
H ler Landestheater ist Alessandro
De Marchi wieder ganz in seinem
Element. Wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag am kommenden Montag macht
sich der Chef der Festwochen der Alten
Musik selbst ein Geschenk: Am Cembalo
und als Dirigent des Innsbrucker Festwochenorchesters obliegt dem Intendanten
die musikalische Leitung der Barockoper
„Silla“. Diese war nach ihrer Uraufführung
im Jahr 1753 in Vergessenheit geraten.
De Marchi hat es sich ehrgeizig zum
Ziel gesetzt, das Festwochen-Publikum
mit Neu- und Wiederentdeckungen zu
beglücken. Seine Zuhörerschaft benötigt
dafür einiges an Sitzfleisch - so auch heuer: Die Generalprobe von „Silla“ dauerte
inklusive zweier Pausen fast 4,5 Stunden.
Erst am heutigen sehr späten Abend werden die Premierengäste also wissen, wie
sich De Marchis aktuelles Opern-Liebkind
in voller Länge anhört.
Unter dem gebürtigen Römer haben die
Festwochen ihren Ruf als Hochburg Alter
Musik weiter ausgebaut. Mit seiner Akribie
hat der Intendant daran maßgeblich
Anteil. In mühevoller Kleinarbeit ergänzte
De Marchi verloren gegangene Noten. Der
Respekt vor den alten Meistern kennt bei
ihm fast keine Grenzen. Kürzungen kommen schon gar nicht in Frage.
Seit 2010 zeichnet De Marchi künstlerisch für die Festwochen verantwortlich,
die heute in ihre 46. Auflage starten. Der
stets gut gelaunte und des Deutschen
bestens mächtige Maestro hat seinen
Abschied aus Innsbruck selbst in die Wege
geleitet und seinen Vertrag nur mehr bis
inklusive Sommer 2023 verlängert. Nach
den Festwochen des kommenden Jahres
will er sich verstärkt dem Dirigieren widmen. Auch da ist er ein gefragter Mann.
Der Nachfolger steht bereits fest, wieder
ist es ein Italiener:
Ottavio Dan-
tone tritt im
%* Herbst 2023 in
__ ziemlich große
Fußstapfen.
(mark)
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