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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Kritik an Blackout-Vorsorge“, Seite 1
9.8.2022

Kritik an Blackout-Vorsorge

140.000 Haushalte waren in Tirol gestern zeitweise von einem Stromausfall betroffen.

Innsbruck, Wien — In der Tiroler Landeshauptstadt und
34 Umlandgemeinden fiel
gestern Vormittag der Strom
aus. 140.000 Haushalte waren
von der Störung betroffen, die
laut dem Netzbetreiber Tinetz
durch einen Schaden bei Arbeiten am Umspannwerk Ost
ausgelöst wurde. Nach einer
Stunde war die Versorgung
wiederhergestellt. Verletzte
gab es keine, in Innsbruck
musste die Feuerwehr aber
21-mal anrücken, um Menschen aus stecken gebliebenen Liften zu befreien.

Kein Surren des Kühlschranks, kein Ton aus dem
Fernseher - ein ganzer Bezirk
dunkel, für mehrere Stunden. Absichtlich. Solche „Flächenabschaltungen“ hält Krisenvorsorgeexperte Herbert
Saurugg schon in diesem Winter für „sehr wahrscheinlich“.
Es wäre dies eine Möglichkeit,
gezielt Strom zu sparen, sollte tatsächlich kein Gas mehr
fließen, denn Stromausfälle
„werden ob der aktuellen Krisen ganz normal werden“, ist
sich Saurugg sicher. Die Frage sei nur, ob dies kontrolliert
oder unkontrolliert geschehe. „Aktuell wird von Seiten
der Politik eher so getan, als
werde schon alles gut gehen“,
kritisiert der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für
Krisenvorsorge. Das sei fatal,
denn eine hunderprozentige
Versorgungssicherheit gebe

Im Vorjahr wurde in Tirol, etwa wie hier im Bild bei der Patscherkofelbahn, der Blackout-Ernstfall geprobt.

es nie, eine Vorbereitung auf
kleinere Ausfälle bis Blackouts sei essenziell.

Vom Handelsverband über
die Asfinag bis zu Manner
haben sich deshalb mehrere
heimische Unternehmen zusammengeschlossen, um unter dem Motto „krisenfit.jetzt“

auf die Thematik aufmerksam zu machen. Gemeinsam
wolle man sensibilisieren,
denn der volkswirtschaftliche Schaden läge bei einem
Blackout bei 1,2 Milliarden
Euro täglich. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es in den
kommenden fünf Jahren in

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MS

Österreich zu einem solchen
kommt, liegt laut Bundesheer
bei fast 100 Prozent.

Elmar Rizzoli, Leiter der
Abteilung Krisen- und Gefahrenmanagement des Landes,
glaubt, dass Tirol „in Sachen
Stromversorgung gut aufgestellt und widerstandsfähig“

Fotos: Charfy Lais/Die Fotograten, Thomas Böhm, APA/Manhafm

ist. Sollte es zu einem Blackout kommen, könne aufgrund
der großen Pumpspeicherkraftwerke eine Grundversorgung mit elektrischer Energie
im Inselbetrieb aufrechterhalten werden. (ah, bfk)

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