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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„140.000 Haushalte ohne Strom“, Seite 3

N

Am späten Vormittag blieben die hnen liegen (links), Unfälle gab es aber keine. Die hr musste Menschen aus Liften befreien.

140.000 Haushalte ohne Strom

Straßenbahnen blieben stehen, Lifte stecken, Ampeln dunkel: Im Raum Innsbruck und in Teilen des
Oberlandes fiel gestern der Strom aus. Nach einer Stunde war die Versorgung wieder hergestellt.

Von Benedikt Mair

Innsbruck —- Nichts ging mehr.
Und alle Bereiche waren betroffen. Computer stürzten
ab, Lifte blieben mitsamt
den Menschen darin stecken,
öffentliche Verkehrsmittel
einfach stehen, Ampelanlagen und Anzeigen leuchteten nicht mehr. Gestern Vormittag fiel in Innsbruck und
34 Umlandgemeinden der
Strom aus, 140.000 Haushalte waren laut Information des
Tiroler Netzbetreibers Tinetz
betroffen. Erst nach rund einer Stunde war die Versorgung wieder komplett hergestellt.

„Bei Umbauarbeiten im
Umspannwerk Ost in Innsbruck kam es zu einer Schutzauslösung und in der Folge zu
einem großflächigen Ausfall

im Zentralraum“, sagt Christian Ammer, Tinetz-Abteilungsleiter für die Systemführung Netze, zur Ursache des
Stromausfalles. „Der Fehler
konnte sehr schnell gefunden und behoben werden.
Nach zirka 30 Minuten war
ein Großteil der betroffenen
Kunden wieder versorgt.“

Der kurzzeitige Zusammenbruch der elektrischen Versorgung hatte weitreichende
Folgen. Ampeln auf der Autobahn schalteten auf Rot,
deshalb bildeten sich längere
Staus, Straßenbahnen konnten nicht mehr weiterfahren.
In Innsbruck rückten die Berufsfeuerwehr und neun Freiwillige Feuerwehren zu insgesamt 35 Einsätzen aus. „Allein
21 davon betrafen Leute, die
im Lift eingesperrt waren und
befreit werden mussten“, sagt

der für Sicherheit zuständige
Stadtrat und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
Wie Anzengruber erklärt,
habe in einigen Situationen auch der Rettungsdienst
hinzugezogen werden müs-

beren Zwischenfälle. Viel länger hätte der
Stromausfall aber nicht
dauern dürfen.“
Johannes Anzengruber
n ister Innsbruck)

sen, weil Menschen in Panik
geraten seien. „Es gab ansonsten aber keine gröberen
Zwischenfälle oder gar Verletzte“, betont Anzengruber.
„Gemeinsam mit der Polizei und den anderen Kräften
konnte gut für Sicherheit und

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Ordnung gesorgt werden. Exekutivbeamte sind sofort ausgerückt und haben den Verkehr geregelt, diese Aufgaben
konnten sehr gelassen abgearbeitet werden. Viel länger
hätte der Stromausfall aber
nicht dauern dürfen“, glaubt
der Innsbrucker Vizebürgermeister, denn sonst wären
viele Bewohner „wirklich unruhig geworden“. Auch die
Tatsache, dass derzeit Ferienzeit ist, die Kinder keine
Schule haben und viele Erwachsene nicht in der Arbeit
sind, war für ihn ein Grund
dafür, dass die Lage nicht
eskaliert sei. „Bei vollem Betrieb schaut das nochmal anders aus.“

An der Klinik Innsbruck
hatte der Stromausfall keine
Auswirkungen. „Jedes unserer Gebäude ist mit einem

Fotos: Domanig, zeitungsfoto.at

Generator ausgestattet“, sagt
Sprecher Johannes Schwamberger. Solange genügend
Treibstoff vorhanden sei,
könne ausreichend Energie produziert werden. Etwa
20.000 Liter Sprit braucht
es, um die Versorgung für 24
Stunden aufrechtzuerhalten,
die Vorräte reichen für drei
Tage.

Die Tinetz verfügt im
Zentralraum über zehn
Umspannwerke, 47 sind
es landesweit. Die durchschnittliche Ausfallsquote
beträgt weniger als 0,2 Prozent, wie ein Sprecher der
Tochter des landeseigenen
Energieversorgers Tiwag erklärt. „Trotzdem wird das
Geschehen von Montag intern aufgearbeitet. Das gehört allerdings zum Stan-

dardprozedere.“