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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Stadt ziehen Lehren aus Stromausfall‘“, Seite 22

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N

Auch die lKB-Leitstélle wär am 8. Augusf voll gefordert, Tausende Störungsmeldungen gingen dort ein.

Foto: IKB

Stadt zieht Lehren
aus Stromausfall

Rasche Kommunikation und Sensibilisierung der
Bürger sind für Innsbrucks Stadtführung entscheidend.

Innsbruck — Nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern
Lehren ziehen, um noch besser auf künftige Worst-Case-
Szenarien vorbereitet zu sein:
So lautet die Devise der Innsbrucker Stadtführung nach
dem ca. 45-minütigen, flächendeckenden Stromausfall, der am 8. August rund
140.000 Haushalte im Großraum Innsbruck betraf.
Insgesamt sei die Störung — ausgelöst durch eine Art Kurzschluss im Zuge
von Umbauarbeiten im Umspannwerk Ost — sehr rasch
und gut abgearbeitet worden, bilanzieren BM Georg
Willi (Grüne) und Sicherheitsstadtrat Vize-BM Hannes Anzengruber (ÖVP). Die
automatische Abschaltung
dank Schutztechnik funktionierte, der stufenweise Netz-
Wiederaufbau begann schon
nach 25 Minuten. Bedarf für
Optimierung gibt es aber, das
wurde am Dienstag bei einem
Sicherheitsgipfel mit allen

wichtigen „Playern“ (Leitstelle Tirol, Blaulichtorganisationen, Tinetz, Innsbrucker
Kommunalbetriebe, Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Tirol
Kliniken etc.) klar.

Man habe sehr schnell eine
präzise Lagebeurteilung erhalten, sagt Willi. Zentral sei
nun, diese wichtigen Erstinformationen - Ausmaß des
Stromausfalls, voraussichtliche Dauer der Behebung
— noch rascher und gezielter
„hinauszutragen“: zum einen
an alle Blaulichtorganisationen, die kritische Infrastruktur oder die Verkehrsbetriebe;
zum anderen — via Landeswarnzentrale bzw. Leitstelle
— auch an die Medien und die
Mobilfunkbetreiber und von
diesen möglichst zeitnah an
die Bevölkerung selbst.

Apropos: Es gelte, die BürgerInnen noch mehr dafür zu
sensibilisieren, „dass so etwas immer passieren kann“,
meint Anzengruber —- und sie
zugleich darüber aufzuklä-

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ren, an wen sie sich wenden
können, wenn nichts mehr
geht, Handynetze ausfallen
und Ähnliches. Als „Leuchttürme“ und Anlaufstellen für
die Bevölkerung sollen dabei
die zehn über das Stadtgebiet
verteilten Feuerwachen fungieren: Sie sind mit Funk und
Generatoren ausgerüstet, im
Endausbau sollen alle zehn
mit Notstrom versorgt sein —
ein entsprechendes Konzept
ist laut Anzengruber schon
seit dem Vorjahr in Umsetzung. Zudem seien spezielle
Übungen geplant.

Während der „BOS-Funk“
bei den Blaulichtorganisationen gut funktionierte, war
das beim internen Betriebsfunk der IVB offenbar nicht
der Fall. Dieser müsse ertüchtigt bzw. nachgerüstet
werden, so die Stadtoberen.
Für Probleme sorgten auch
Ausfälle im Handynetz: Hier
will die Stadt gemeinsam mit
dem Land Gespräche mit den
Netzanbietern führen. (md)