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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Aufnahmestopp im Tierheim droht“, Seite 21

Aufnahmestopp im Tierheim droht

Hundeabteilung im Tierheim Mentlberg steht vor Reduktion der Aufnahmekapazitäten. Baukosten für
geplantes neues Hundehaus sind deutlich gestiegen, Land Tirol hält Förder-Erhöhung für nicht vertretbar.

Innsbruck —- Der „Tierschutzverein für Tirol 1881“ schlägt
Alarm: Aus jetziger Sicht
werde man bereits ab kommender Woche die Aufnahme von Hunden im Innsbrucker Tierheim Mentlberg
zumindest temporär stoppen
und die Abteilung teilweise
schließen müssen, berichtet
Obmann Christoph Lauscher.

Der Hintergrund: Die Unterbringung für Hunde im
Tierheim sei im Kern über
50 Jahre alt, entspreche trotz
laufender Instandhaltung
und vollem Einsatz des Personals längst nicht mehr den
heutigen Anforderungen. So
seien die Tiere in den alten
Hundesälen etwa in relativ
kleinen (Einzel-)Boxen untergebracht.

Daher habe man ein Pro-

jekt für ein neues Hundehaus
entwickelt — u.a. mit elf größeren Hundezimmern, die
auch Gruppenhaltung ermöglichen würden. Dafür
habe der Verein in den letzten
vier Jahren schon große Vorleistungen für Planung, Ankauf von Grundstücken, Widmung und Baubewilligungen
erbracht. Mit Unterstützung
des Landes Tirol und der
Stadt Innsbruck hätte noch
im August mit den Bauarbeiten gestartet werden sollen,
erklärt Lauscher.

Doch in der Vorwoche
habe das Land mitgeteilt,
dass die - wegen der langen Verfahrensdauer und
der extremen Kostenentwicklung in der Baubranche
— anfallenden Mehrkosten
nicht anteilig übernommen

würden. Die Gesamtkosten
liegen laut dem Obmann
jetzt bei 2,4 Mio. Euro. Basis
für die Verhandlungen sei
stets ein Baukostenschlüssel gewesen, bei dem das
Land 40%, die Stadt 20 %
und der Verein 40% tragen.
Man habe die Leistungen
ausgeschrieben und die Angebote wie vereinbart dem
Land vorgelegt. „Wir sind davon ausgegangen, dass wir
unmittelbar vor einem positiven Abschluss stehen - und
nun sehr überrascht.“ Man
hoffe doch noch auf eine Lösung, ansonsten sei das Projekt wohl gescheitert, denn
der Verein könne diese Kosten allein nicht tragen. Sollte aber heuer nicht mit dem
Bau begonnen werden, seien
auch die bestehenden Zusa-

Bereits jetzt ist das Tierheim Mentlberg laut Verein überfüllt.

gen hinfällig.

Der Verein merkt an, dass
das Heim derzeit bereits überfüllt sei — auch bei den Hunden. Zugleich würden sich
immer mehr Leute melden,
die sich wegen der massiven
Teuerung kein Haustier mehr
leisten können.

Der zuständige LHStv. Josef
Geisler (ÖVP) verweist darauf,

Seite 8 von 20

Foto: De Moor

dass das Land Tirol die wichtige Arbeit des Tierheims mit
jährlich 350.000 Euro für den
laufenden Betrieb und weiteren 35.000 Euro pro Jahr für
nötige infrastrukturelle Adaptierungen unterstütze. Für den
Neubau des Hundehauses mit
ursprünglich veranschlagten
Projektkosten von 1,5 Mio.
Euro habe das Land bereits

im Vorjahr 600.000 Euro aus
Steuermitteln zugesagt. Der
Baubeginn für das neue Hundehaus habe sich offenbar erheblich verzögert, seitens des
Landes „wurde bereits mehrfach angeregt, das Projekt zu
überarbeiten, um im Kostenrahmen zu bleiben“. Mit der
Förderzusage von 600.000 Euro habe sich das Land „bereits
nach der Decke gestreckt“,
betont Geisler. Diese Zusage
bleibe natürlich aufrecht. Eine Erhöhung des Förderbetrags auf fast eine Million Euro
für das Hundehaus sei jedoch
„Nicht vertretbar“, so Geisler:
„Ich bin überzeugt, dass es
im Sinne der Hunde und der
Steuerzahler gelingen wird, eine artgerechte Unterbringung
zu den veranschlagten Kosten
zu bewerkstelligen.“ (md)