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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_08_28_Presse_OCR

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Tiroler Tageszeitung

(JC{639}%EDITION ETC.
Basierend auf einem 1985
von John Cage komponierten Stück, das laut Anweisung seines Schöpfers
„So langsam wie möglich“
gespielt werden sollte.
Was seit dem 5. September 2001 in einer kleinen Kirche im ostdeutschen Halberstadt auch
wirklich passiert und im
Idealfall 639 Jahre dauern
wird. Wie auf diese Weise
das Phänomen Zeit be-

wusst gemacht wird, hat
Groschup analog zu den
89 Tönen der Cage’schen
Musik zu 89 filmischen
Szenen inspiriert, die per
Zufallsgenerator immer
wieder neu gemischt werden. 70 davon sind in der
Augsburger Ausstellung
genauso zu sehen wie die
von der Künstlerin gestickte Partitur der Musik.

Präsentiert in einem der
zahllosen „Häuschen“,
die von bunten Stoffbah-

nen umhüllt sind und die
realen Fensterfronten der
ehemaligen Fabrikshalle
spiegeln. Wodurch ein
reizvoll surreales Ambiente entsteht, die Raumbühne zur Traumbühne
mutiert und somit zum
idealen Spielort für die
Kunst Sabine Groschups.
In der es um die großen Fragen des Menschseins wie Liebe und Tod,
Trauer, das Endliche wie
das Unendliche geht. Um-

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gesetzt von der durchaus
feministisch durchpulsten
Künstlerin gern in textilen
Medien, gerade wegen ihrer traditionell weiblichen
Besetztheit.

Um stickend längst obsolet gewordene Stereotype im Zusammenhang
mit der Rolle der Frau liebevoll irritierend zu hinterfragen. Diese Tüchlein
flattern in Augsburg an
Wäscheleinen, genauso
wie an diesen ihrer Flau-

schigkeit und somit Sinnhaftigkeit beraubte Bademäntel, Handtücher und
Waschlappen hängen. Mit
unterschiedlichen Spielarten des Begriffs von
Weiblichkeit setzen sich
auch skurrile, in Kutten
gehüllte Figuren auseinander, während in anderen perspektivisch reizvoll surreal verschobenen
Häuschen die Filmemacherin Groschup präsentiert wird.