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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_08_31_Presse_OCR
- S.13
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Stadtblatt
„Im Baggersee geht’s ganz schön ab“, Seite 8
Im Baggersee geht"s ganz schön ab
Mensch und Tier finden gleichermaßen Platz im künstlichen Badesee
INNSBRUCK. Eigentlich ist der
Baggersee noch ein sehr junges
Gewässer. Seit knapp über 40
jahren dienen das Gelände rund
um den See und der See selbst
der Bevölkerung als Naherholungsgebiet. Der See hat eine
Größe von 3,6 ha (entspricht
in etwa fünf Fußballfeldern).
Er wird durch Grundwasser gespeist und hat keinen natürlichen Zu- oder Abfluss. Durch ein
Olszewski-Rohr (ein Rohr wird
zwischen dem tiefsten Punkt
am Grund eines Sees und der
Stelle des oberflächlichen Abflusses verlegt) wird nährstoffreiches Tiefenwasser abgeleitet.
Mit dem KGrundwasserstand
schwankt der Seespiegel im Jahresverlauf um mehrere Meter.
Die mikrobiologische Badewasserqualität wird durchgehend
als ausgezeichnet bis gut bewertet, die Wassertemperatur
erreicht im Sommer rund 19 bis
24° C.
Baggersee-Geschichte
Auf dem Gelände des heutigen Baggersees wurde ab 1960
Schotter abgebaut. Mit der Zeit
füllte sich die Grube mit Grundwasser und wurde zum Baden
genutzt. Nach dem Auslaufen
des Pachtvertrags 1975 wollte
die Stadt Innsbruck die Schottergrube einebnen und an ihrer Stelle ein Fernheizkraftwerk
errichten. Eine Bürgerinitiative
forderte stattdessen den Weiterbestand als Badesee. Nach
Prüfungen der Wasserqualität
beschloss der Gemeinderat 1977,
ihn entsprechend zu adaptieren.
Von 1978 bis 1979 wurde der See
umgestaltet, die Ufer abgeflacht,
die Fläche bepflanzt und eine
erste Infrastruktur eingerichtet.
Nach Vandalenakten erhielt das
Areal 1986 eine Einzäunung - in
der Nacht wurde abgesperrt. Ab
dem Herbst 1991 wurde das Gelände um 15,6 Millionen Schilling ausgebaut, die Wasserfläche
dabei von 2,8 auf 3,6 ha, die Anlage von 6,4 auf 9 ha vergrößert. Es
wurden Kinderspielplätze und
Sportanlagen eingerichtet und
in den Uferbereichen Schilf und
Die Schleie zählt zur Gruppe der
karpfenartigen Fische. Fato. Kary
Wasserpflanzen angepflanzt. Im
Sommer 1992 eröffnete die neu
gestaltete Anlage, für die seitdem Eintritt zu zahlen ist.
Angebot
Die Innsbrucker Kommunalbetriebe bieten am Baggersee folgende Angebote: 4 Holzliegen,
Motorikpark mit 32 Stationen,
Relaxplattform, Saisonkästchen,
Beach-Set — 2 Liegestühle inkl.
Sonnenschirm (kostenpflichtig), 36.000 m® großer Badesee,
53000 m® Liegewiese, Nichtschwimmerzone, Schwimmsteg
und Badeinsel, Kinderspielplatz
mit Rutschen, Klettersechseck
und Aussichtsturm, Sportplatz
ton, Basketball, Fußball, Tischtennis und Bocciabahn, Schach,
angrenzende Minigolfanlage
(nicht inkludiert), kostenlose
Parkplätze und Radabstellplätze,
behindertengerechter Einstieg
von der Badeplattform, barrierefreie Ausstattung, Kinderbecken
mit Mini-Wasserrutsche, Wasserspielhügel mit Bach, Mutter-
Kind-Bereich — Nichtraucherzone, Beachbar und Schirmbar,
sowie die Seeterrasse von Restaurant & Bar „deck47.
Lebensraum
Wildenten, Schwäne und Haubentaucher besuchen gelegentlich außerhalb der Badesaison
den Baggersee. 1983 wurden im
See zwölf verschiedene Fischarten, darunter Zierfische und in
Tirol nicht heimische exotische
Fische wie der amerikanische
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Es gibt viele Bade- und Freizeitmöglichkeiten am Baggersee. Fora: B
Sonnenbarsch, gezählt. Weitere
vorkommende Tierarten sind
Rotwangenschildkröten, Flusskrebse und die Neuseeländische
Zwergdeckelschnecke. Aktuell
sind folgende Fischarten im
Baggersee nachgewiesen: Lauben, Aitel, Schleien, Rotaugen,
Flussbarsche, Sonnenbarsche
und Zander. Die Tiere tragen
einen wichtigen Teil zum Naturraum bei. Die Legende rund
um das „tote Pferd“ in Baggersee bleibt im Übrigen weiterhin
eine beliebte, aber unbewiesene
Stammtischgeschichte.
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