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Stadtblatt
„Von Minuten und Stunden“), Seite 8

Von Minuten
und Stunden ...

In den letzten Tagen hat sich
in Innsbruck Beachtliches getan: Auf eindrucksvolle Weise
wurde gezeigt, was Innsbruck
so alles zu bieten hat — im
Guten wie im nicht ganz so
Guten. Auf der einen Seite
trafen sich an die eintausend
Verrückte am Bergisel, um in
Rekordzeit den Aufsprunghügel und die ganze Schanze
raufzulaufen. Da waren einige
am Höhepunkt ihrer Fitness
— der Schnellste brauchte nur
etwas mehr als drei Minuten.
Respekt. Derweil trafen sich
im Sitzungssaal des Rathauses die Damen und Herren
Gemeinderätinnen und
Gemeinderäte. Sondersitzung. Oder besser: Sommersitzung. Einberufen wegen
des „Hofwald-Singletrails“,
einst durchgewunken durch
zwei Stadtsenatssitzungen,
dann Proteste inpuncto
Streckenführung, Adaptierung, weitere Proteste und
schließlich eben: Sondersitzung. Demokratie halt,
möchte man meinen. Dass
man in dieser Sondersitzung
vier Stunden lang (!) zu einem
Thema diskutiert, ist beachtlich. Noch beachtlicher ist nur
die teilweise Niveaulosigkeit
mancher Diskutanten, die
die Gerechtigkeit für sich
gepachtet haben wollen.
Nach vier Stunden war man
an einem neuen Tiefpunkt
städtischer Politik angekommen. Vielleicht wäre besagter
Mandatar besser den Bergisel
raufgelaufen und hätte sich
K O S C H U H S K A ST L auf diesem Wege ausgetobt.
Vielleicht sieht man ihn aber
jetzt auch täglich den Besinnungsweg zum Höttinger Bild
raufspazieren. Besinnung, ja,
Besinnung wär grad g’recht.

Die wöchentliche BezirksBlätter-Innsbruck-Kolumne von Markus Koschuh
redaktion.innsbruck@regionalmedien.at

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